Prävention durch gute Arbeitsgestaltung
Arbeit kann fordern, motivieren und gesund erhalten – sie kann aber auch zu Überlastung führen. Psychische Belastungen entstehen durch Anforderungen und Bedingungen der Arbeit, die auf Denken, Fühlen und Handeln einwirken. Sie sind zunächst neutral, können jedoch bei hoher Intensität oder Dauer zur Gefährdung für Sicherheit und Gesundheit werden. Gute Arbeitsgestaltung bedeutet heute: Arbeit so zu organisieren, dass auch für die mentale Gesundheit Risiken minimiert und Ressourcen gestärkt werden.
Präventive Arbeitsgestaltung auf allen Ebenen
Von herausragender Bedeutung, um psychische Belastungen so gering wie möglich zu halten, ist die präventive Arbeitsgestaltung folgender fünf Schlüsselfaktoren:
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ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeitsmenge und Arbeitszeit,
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ausreichende Handlungs- und Entscheidungsspielräume,
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ein gesundheitsgerechter Umgang mit Emotionsarbeit,
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Führung, die Aufgaben klärt, unterstützt und anerkennt sowie
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planbare und erholungsförderliche Arbeitszeiten.
Ergänzend sind betriebliche Angebote der Sekundärprävention (z. B. Früherkennung, Beratung) und Tertiärprävention (z. B. Wiedereingliederung nach Krankheit) wichtig, um Beschäftigte frühzeitig zu unterstützen und langfristig arbeitsfähig zu halten.
Herausforderungen und Empfehlungen für die betriebliche Arbeitsgestaltung
Die betriebliche Praxis steht vor der Herausforderung, diese Faktoren im Umgang mit psychischer Belastung konkret umzusetzen. Pauschale Lösungen gibt es nicht – gefragt sind partizipative Prozesse, in denen Führungskräfte und Beschäftigte gemeinsam Gestaltungsspielräume nutzen. Empfehlungen der BAuA zeigen: Prävention ist dann erfolgreich, wenn Technik, Organisation und Personalpolitik aufeinander abgestimmt werden. So kann Arbeit nicht nur vor psychischer Gefährdung schützen, sondern auch Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern.
Unser neues Fachbuch "Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit vermeiden" bietet hierfür Orientierung und Anregungen. Es vermittelt fundiertes Wissen zu
- Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit sowie über Gestaltungsanforderungen und -optionen der Gefährdungsvermeidung
- Anforderungen des Arbeitsschutzes unter Berücksichtigung einschlägiger Arbeitsschutzvorschriften und -regeln
- Gestaltungsoptionen für eine präventive betriebliche Arbeitsgestaltung
- Erfolgsfaktoren im betrieblichen Umgang mit Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit
- Praktisch bewährte Empfehlungen für eine gelingende Umsetzung betrieblicher Arbeitsgestaltung