- Projektnummer : F 2549
- Projektdurchführung : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status : Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung :
Das Projekt hatte zum Ziel, den Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und der Gesundheit von Mitarbeitenden und Führungskräften zu untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Interaktion zwischen Führungskraft und Geführten. Dabei ist insbesondere die Frage zur psychischen Gesundheit von Führungskräften zentral, die als relevante Beschäftigtengruppen bisher wenig im Arbeitsschutz beachtet wurde. Insgesamt sollen die Projektergebnisse Hinweise zur Gestaltung guter und gesunder Führung geben und so zur gesundheitsförderlichen Entwicklung von Organisationen beitragen.
In diesem Projekt wurden Daten über mehrere Organisationsebenen hinweg gesammelt. Zudem wurden Daten von Mitarbeitenden und Führungskräften über die Zeit in einer Tagebuchstudie erhoben.
Eine zentrale Erkenntnis ist, dass Führungskräfte zu einem großen Teil einer Risikogruppe angehören, d. h. sie weisen eine herabgesetzte Gesundheit auf und neigen im Extremfall zu destruktiver Führung. Dies ergibt sich aus der Kombination von geringer psychologischer Vertragserfüllung und hoher Arbeitsintensivierung. Weiterhin legen die Ergebnisse nahe, dass der Zusammenhang des eigenen Führungsverhaltens mit der Gesundheit der Führungskräfte auch von den Geführten abhängen kann. Zuletzt konnte gezeigt werden, dass sowohl Führungsverhalten als auch die Gesundheit von Geführten und Führungskräften stark über verschiedene Tage variieren. So ergab sich für authentisches Führungsverhalten nur dann ein positiver Zusammenhang mit der Gesundheit der Geführten, wenn die Führungskraft konsistent in ihrem Führungsverhalten über die Zeit war.
Insgesamt legen die Projektergebnisse eine integrative Betrachtung verschiedener Ebenen (Zeit, Individuum, Team, Führungskraft) für das Verständnis von Führung und Gesundheit nahe. Dies gilt es für verhaltens- und verhältnisbezogene Präventionsmaßnahmen zu berücksichtigen. Insbesondere sollten Führungskräfte stärker in den Fokus von Präventionsmaßnahmen rücken.