Projektkomponente 2: Beziehungen zwischen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, Burnout und depressiver Symptomatik im Längsschnitt
- Projektnummer: F 2460
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Bei der Beurteilung der mentalen Gesundheit von Beschäftigten werden häufig ausschließlich depressive Symptomatiken in den Blick genommen.
Dieses Projekt berücksichtigte neben einer möglichen depressiven Symptomatik auch Burnout/ Erschöpfung und reduzierte Arbeitsfähigkeit als Indikatoren einer beeinträchtigten mentalen Gesundheit von Beschäftigten. Die erste und zweite Erhebungswelle der "Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit" (S-MGA) bildeten hierfür die Datengrundlage. Das Projekt ergänzt die Analysen der S-MGA zum Wohlbefinden von Beschäftigten.
Zunächst erfolgte eine Untersuchung von Zusammenhängen zwischen arbeitsbezogenen Anforderungen, Ressourcen, Indikatoren mentaler Gesundheit und Arbeitsfähigkeit im Längsschnitt. Darüber hinaus wurden auch Risikofaktoren für Mobbing untersucht. In den Analysen zur Arbeitsfähigkeit wurden zudem arbeitsbezogene physische Anforderungen mitberücksichtigt.
Insgesamt bestätigen die Befunde den Nutzen einer differenzierten Betrachtung arbeitsbezogener Anforderungen und Ressourcen mentaler Gesundheit. So sind bereits gut untersuchte Faktoren wie lange Arbeitszeiten und Entwicklungsmöglichkeiten sowie weniger gut untersuchte Faktoren wie Pendelzeiten, Kontrolle über die Arbeitszeit, Führungsqualität und Mobbing mit Beeinträchtigungen in der mentalen Gesundheit assoziiert. Besonders die physischen Anforderungen und Kontrolle über die eigene Arbeitszeit stellten sich als entscheidende Faktoren für die Arbeitsfähigkeit heraus. Hohe Anforderungen und niedrige Ressourcen waren bedeutende Risikofaktoren für Mobbing.
Die Projektergebnisse weisen damit auf neue Anforderungen und Ressourcen für mentale Gesundheit in der Arbeit hin, die für die Praxis und Politik wichtig sind: So dienten sie nicht nur als Grundlage für verschiedene Publikationen, sondern gaben Antworten auf Anfragen des Bundestags, dienten bei der Beratung des BMAS und wurden bei der Teilnahme in einer Anhörung des Bundestags präsentiert.