Mentale Gesundheit bezieht sich auf vielfältige Aspekte und Gesundheitskonzepte. Sie wird häufig mit psychischer Gesundheit gleichgesetzt.
Zum Verständnis mentaler Gesundheit
Für die mentale Gesundheit eines Menschen ist entscheidend, dass sich Anforderungen und Ressourcen im Einklang befinden. Gelingt es ihm, die Anforderungen unter Einsatz der Ressourcen erfolgreich zu bewältigen, so trägt dies zur mentalen Gesundheit bei. Umgekehrt kann ein dauerhaftes Nichtgelingen und eine Nichtpassung zu einer Beeinträchtigung oder Störung der mentalen Gesundheit führen.
Mentale Gesundheit ist also eng mit der Funktions- und Arbeitsfähigkeit als Voraussetzung für die Erfüllung von Aufgaben und Rollen in wichtigen Lebensbereichen verbunden.
Der Blick ist nicht allein auf die kurzfristige Bewältigung der Anforderungen zu richten, sondern auf einen langfristig gelingenden oder geglückten Lebensvollzug als Quelle der Lebenszufriedenheit.
Forschung zur mentalen Gesundheit in der BAuA
Mentale Gesundheit ist heute ein zentrales Anliegen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die BAuA erforscht Einflussfaktoren, Präventionsmaßnahmen ebenso wie den Wiedereinstieg nach psychischer Krise.
- Die Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit (S-MGA) ist eine Längsschnittstudie auf Basis einer repräsentativen Stichprobe sozialversicherungspflichtig Beschäftigter. In dieser Studie untersuchen wir nicht nur Einflussgrößen in Arbeit und Beschäftigung für (Mentale) Gesundheit und Arbeits-/Funktionsfähigkeit, sondern auch Faktoren für den Verbleib im Erwerbsleben.
- Präventive Arbeitsgestaltung hat das Ziel, die mentale Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und zu fördern. Forschungsschwerpunkte hierbei sind bspw. die präventive Gestaltung von Erholung und Pausen sowie des Umgangs mit Zeit- und Leistungsdruck und Informationsflut.
- Betriebe sind gesetzlich verpflichtet, Gefährdungen durch psychische Belastung im betrieblichen Arbeitsschutz zu beurteilen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Wir untersuchen daher, wie Empfehlungen, Vorschriften und Regeln zur Umsetzung in der betrieblichen Praxis zeitgemäß weiterentwickelt werden können.
- In unserer neurophysiologischen Forschung untersuchen wir die kognitive Leistungsfähigkeit und mentale Beanspruchung bei unterschiedlichen Arbeitsanforderungen. Für die Forschung auf diesem Gebiet setzen wir innovative Entwicklungen aus der Medizintechnik und der komplexen Signalverarbeitung ein.
- Wir forschen außerdem zu frühen Interventionen bei psychischen Krisen mit dem Schwerpunkt der Gestaltung psychosomatischer und psychotherapeutischer Sprechstunden im Betrieb. Ziel ist es, psychische Erkrankungen von Beschäftigten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.
- Psychische Störungen erhöhen das Risiko, arbeitslos und frühverrentet zu werden. In mehreren Projekten erforschen wir daher, wie der Wiedereinstieg in die Arbeit nach einer psychischen Krise gelingt.
Einführende Publikation
Zum Verständnis mentaler Gesundheit - eine erweiterte Perspektive