Pausen und Erholung
Ausreichende Erholung innerhalb und außerhalb von Arbeit sicherstellen
Erholung dient der Wiederherstellung verbrauchter körperlicher und psychischer Energie. Sie ist eine Voraussetzung, um negative Folgen hoher Arbeitsbelastung abzubauen.
Um was geht es?
Erholung dient der Wiederherstellung verbrauchter körperlicher und psychischer Energie. Sie kann innerhalb (z. B. in Pausen) und außerhalb von Arbeit (z. B. am Feierabend) stattfinden. Pausen werden als Arbeitsunterbrechungen verschiedener Länge definiert, die der Erholung dienen. Gesetzlich geregelt ist die Ruhepause (§4 ArbZG) nach spätestens 6 Stunden Arbeitszeit. Weitere Pausenarten sind z. B. Kurz- oder Bildschirmpausen. Um längere Erholungsphasen zu ermöglichen, ist außerdem nach Arbeitsende eine Ruhezeit (§5 ArbZG) von mindestens 11 Stunden vorgeschrieben, die nicht unterbrochen werden darf.
Warum ist das wichtig?
Erholung ist eine Voraussetzung, um negative Folgen hoher Arbeitsbelastung abzubauen. Sie wird in unserer schnellen und digitalisierten Arbeitswelt mit ihren wachsenden psychischen Anforderungen immer wichtiger. Jedoch berichten 28 % der Beschäftigten von häufigem Pausenausfall (Arbeitszeitreport, 2018), 18 % von verkürzten Ruhezeiten, 12 % von häufiger Kontaktierung im Privatleben, 22 % vom Nicht-Abschalten-Können von der Arbeit und fast die Hälfte von häufiger Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung (Stressreport, 2020).
Was sagt die Forschung?
- Kurzfristig beeinflussen Pausen die Entwicklung von Beanspruchungsfolgen. Sie vermindern negative Auswirkungen der Arbeit wie Ermüdung oder Stress und fördern positive Folgen wie das Lernen. Längerfristig verbessern Pausen die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitsleistung. Außerdem verringern sie im Betrieb Fehlzeiten, Fluktuation sowie die Zahl der Unfälle.
- Wie gut Erholung gelingt, hängt unter anderem von den Arbeitsbedingungen ab. Ungünstige Arbeitsbedingungen wie hoher Zeitdruck, emotionale Anforderungen oder soziale Konflikte können zu Erholungsproblemen führen. Diese bestehen z. B. darin, dass auf ausreichende Erholungszeit verzichtet wird und dass notwendige Erholungsprozesse, etwa von der Arbeit abzuschalten, beeinträchtigt werden. Dies kann negative Folgen nach sich ziehen, z. B. Müdigkeit und Erschöpfung. Wenn allerdings Erholung gelingt, kann sie negative Folgen hoher Arbeitsbelastung abschwächen.
- Nach der Arbeit nicht abschalten zu können, ist ein frühes Anzeichen für ungünstige Arbeitsbedingungen und hohe Beanspruchung von Beschäftigten. Häufige Gründe hierfür sind soziale Konflikte und hohe emotionale Anforderungen sowie ein zu hohes Arbeitsaufkommen, lange Arbeitszeiten und das Arbeiten in der Ruhezeit. Positiv hingegen wirkt sich aus, wenn Beschäftigte soziale Unterstützung erfahren.
Was ist zu tun?
Es muss sichergestellt sein, dass Beschäftigten ausreichende Pausenzeiten zur Verfügung stehen und sie diese auch tatsächlich nehmen. Darüber hinaus sollten Pausenzeiten, genauso wie Ruhezeiten, z. B. durch die Festlegung und Kommunikation entsprechender Regeln klar von der Arbeit abgegrenzt werden. Unterbrechungen dieser Erholungsphasen sollten vermieden werden, um sich auch gedanklich von der Arbeit distanzieren zu können. Denn dieses Distanzieren spielt eine zentrale Rolle bei der Erholung.