Zunächst wird das Betriebsprofil nach den Merkmalen Produktpalette, Produktionsstruktur, Verwaltung und Labor, Beschäftigungs-, Personal- und Ausbildungsstruktur, Organisation der Arbeitszeit, Lohnstruktur kurz skizziert. Danach folgt die grobe Darstellung der Aufbauorganisation (Arbeitsteilung), der Prozeßorganisation (allgemeiner Produktionsablauf am Beispiel der Fischstäbchenproduktion) sowie der Arbeitstätigkeiten als Substrat der Ablauforganisation. Die präzise und detaillierte Beschreibung bildet die Quelle zur Identifizierung relevanter Arbeitsanforderungen oder Belastungen, die beanspruchend wirken können.

So gehen typische Arbeitstätigkeiten wie z. B. Entmanteln, Sortieren und Verpacken mit erheblichen körperlichen Belastungen und Beanspruchungen einher. Besondere Belastungen aus der Arbeitsumgebung können trotz der Anwendung ergonomischer Gestaltungsmaßstäbe die Zugluft oder vertikale Temperaturunterschiede darstellen. Wegen der Ablehnung von Gehörschutzmitteln entstehen Belastungen durch einen hohen maschinellen Schallpegel. Auffallend sind auch Adaptionsbelastungen durch das Wechselschichtsystem und soziale Belastungen von Frauen mit Kindern sowie von Tiefkühl-Schlossern nachts.

Diese mehrfach belastende Arbeitssituation geht mit langfristigen Beanspruchungsfolgen (Erkrankunqen) und Unfällen - allerdings nicht direkt untersucht - einher. Die Krankenstände sind vergleichsweise niedrig, auffallend ist vor allem der Zusammenhang mit der Arbeit in der Spätschicht. Auch die Unfälle liegen um 50 % niedriger, am unfallträchtigsten erweist sich aber der Produktionsbereich wegen der hohen Rate von Maschinenunfällen (z. B. an Bandsägen). Dementsprechende Empfehlungen zur Krankheits- und Unfallprophylaxe werden gegeben.