Ergebnisse der ESENER-3-Befragung zur Nutzung betriebsärztlicher und sicherheitstechnischer Betreuungsleistungen in Klein- und Kleinstbetrieben
In welchem Umfang nutzen Klein- und Kleinstbetriebe Gesundheitsschutz- und Sicherheitsdienstleistungen? Ergebnisse auf Basis der ESENER-3-Befragung hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin nun in einem Kompaktbericht veröffentlicht.
- Datum 5. Mai 2023
Jeder zweite Klein- und Kleinstbetrieb (KKU) nimmt betriebsärztliche oder sicherheitstechnische Dienstleistungen in Anspruch; 41 Prozent der KKU nutzen beides. Nahezu ein Viertel (23 Prozent) der Klein- und Kleinstbetriebe verzichten auf entsprechende Dienstleistungen. Dies zeigen Auswertungen der deutschen Teilstichprobe der ESENER-3-Befragung der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einem Kompaktbericht veröffentlicht hat.
Die Auswertungen zeigen, dass Schulungen die Nutzung von Arbeitsschutzdienstleistungen steigern. So bejahen 55 Prozent der Klein- und Kleinstbetriebe die Frage, ob die Unternehmensleitungen eine Schulung zum Management von Sicherheit und Gesundheitsschutz erhalten haben. Hinsichtlich der Inanspruchnahme der Arbeitsschutzdienstleistungen fällt auf, dass geschulte Unternehmensleitungen diese deutlich häufiger nutzen als ungeschulte Unternehmensleitungen.
Am häufigsten nehmen sowohl geschulte als auch ungeschulte Unternehmensleitungen Dienstleistungen durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit (geschult 65 Prozent; nicht geschult 46 Prozent), gefolgt von anderen Professionen, wie Fachkräfte für Ergonomie und Unfallverhütung, (geschult 67 Prozent; nicht geschult 55 Prozent) in Anspruch. Eine psychologische Unterstützung wird kaum (7 Prozent) nachgefragt.
Da digitale Technologien zunehmend Arbeit und Arbeitsbedingungen beeinflussen, ist die Digitalisierung in der Arbeitswelt als neu identifizierbares Risiko in die ESENER-3-Befragung aufgenommen worden. Die Mehrheit der Klein- und Kleinstbetriebe geben an, PCs an festen Arbeitsplätzen (93 Prozent) sowie Laptops, Tablets, Smartphones und andere mobile Computergeräte (79 Prozent) zu verwenden. Allerdings werden die Auswirkungen dieser Technologien auf Beschäftigte nur bei rund jedem vierten KKU thematisiert.
Die ESENER-3-Befragung ist die dritte von der EU-OSHA in Auftrag gegebene europäische Unternehmensumfrage zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die dritte Welle aus 2019 schloss 33 Länder und insgesamt 45.420 Betriebe ein. In Deutschland wurden insgesamt 2.264 Betriebe befragt; die Auswertungen beziehen sich auf Angaben von 2.018 KKU.