Belastungsarten

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden auf Grundlage von Fachliteratur und Expertenbefragungen sechs relevante Belastungsarten definiert.

Manuelle Arbeitsprozesse

Arbeiten, die zu den manuellen Arbeitsprozessen zählen, werden meistens im Sitzen oder Stehen ausgeführt. Häufig kommen dabei kleinere Werkzeuge zum Einsatz.

Manuelle Arbeitsprozesse sind durch gleichförmige sich wiederholenden Bewegungsabläufe und Kraftaufwendungen des Hand-Arm-Systems gekennzeichnet. Die Arbeitsgegenstände werden dabei in der Regel bearbeitet, also verändert.

Die Abgrenzung zu anderen Belastungsarten ist nicht immer eindeutig. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, alternativ die Belastungsarten "Heben, Halten, Tragen", "Ziehen, Schieben" oder "Ganzkörperkräfte" zuzuordnen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die zu bewegenden Lasten oder die aufzubringenden Kräfte groß sind.

Wie oft eine Tätigkeit wiederholt wird, beeinflusst die Belastung

Die Hauptbelastung entsteht durch die Häufigkeit der Wiederholungen und die Art der Kraftausübung. Wie lange die Belastung andauert, ist ein weiterer entscheidender Aspekt. Hinzu kommen belastungsartspezifische Bedingungen: Wie ist die Hand-Arm-Stellung? Benutzt jemand Hände und Arme als Werkzeug? Welche Anforderungen werden an die Genauigkeit gestellt? Die Körperhaltung, die Belastungsverteilung über den Schichtzeitraum und die Ausführungsbedingungen (etc.) haben ebenfalls einen Einfluss auf die Belastungshöhe. Zu letzteren gehören zum Beispiel die räumlichen Bedingungen, aber auch Nässe und Zugluft.

Manuelle Arbeitsprozesse beanspruchen hauptsächlich die kleineren Muskelgruppen des Hand-Arm-Systems. Das kann zu Beeinträchtigungen an Gelenken, Muskeln und Sehnen führen. Manche Krankheitsbilder wie das Karpaltunnelsyndrom sind klar abgrenzbar.

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