Belastungsarten

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden auf Grundlage von Fachliteratur und Expertenbefragungen sechs relevante Belastungsarten definiert.

Heben, Halten, Tragen

Die Lasten, um die es an dieser Stelle geht, können Gegenstände, Personen oder Tiere sein. Verwandte Formen des Hebens wie das Senken und Umsetzen sind in dieser Belastungsart eingeschlossen.

Das Bewegen einer Last von einer Position auf eine höhere, gleich hohe oder niedrigere Position bezeichnet man als Heben, Umsetzen oder Senken. Hält man dagegen eine Last überwiegend statisch in einer Position, spricht man vom Halten. Transportiert jemand eine Last, indem er sie am Körper mitführt, wird das als Tragen bezeichnet.

Überschneidungen mit anderen Belastungsarten

In der Praxis lassen sich die Belastungsarten manchmal nicht eindeutig voneinander abgrenzen. Unter bestimmten Umständen kann es außerdem sinnvoll sein, die Belastungsarten "Ganzkörperkräfte", "Manuelle Arbeitsprozesse" oder "Körperfortbewegung" alternativ zuzuordnen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Last zusätzlich verändert oder über größere Strecken transportiert wird.

Beim Heben, Halten und Tragen bestimmt das Lastgewicht die Belastungshöhe. Daneben ist die Häufigkeit der Vorgänge das entscheidende Belastungsmerkmal. Die Körperhaltung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Hinzu kommen belastungsartspezifische Merkmale wie Positioniergenauigkeit, Greif-bedingungen oder die Position der Last bezogen auf den Körper. Wie bei allen Belastungsarten sind außerdem generelle Bedingungen wie Arbeitsorganisation oder Ausführungsbedingungen von Bedeutung. Zu letzteren gehören zum Beispiel räumliche Bedingungen, Hitze, Kälte, Nässe usw.

Belastung kann das Herz-Kreislauf-System beanspruchen

Das Heben, Halten und Tragen beansprucht hauptsächlich den unteren Rücken und die oberen und unteren Extremitäten. Die energetischen Belastungen können außerdem zu Beanspruchungen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Neben den genannten Merkmalen wird die Wahrscheinlichkeit einer Überbeanspruchung durch die individuellen Voraussetzungen einer Person, zum Beispiel den Trainingszustand und die Erfahrung in der Tätigkeit, mit beeinflusst.

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