Studie: Ermittlung der Arbeits- und Gesundheitssituation von häuslichen Betreuungskräften in Deutschland
Hintergrund
Die ambulante Versorgung pflegebedürftiger Menschen gewinnt aufgrund des demografischen Wandels und des steigenden Anteils älterer Menschen, die so lange wie möglich zu Hause leben wollen, an Bedeutung. Gleichzeitig zeigt die Fachliteratur zu Arbeit und Gesundheit in der ambulanten Pflege deutlichen Verbesserungsbedarf auf (z. B. Petersen & Melzer, 2022).
Häusliche Betreuungskräfte, d. h. häufig aus dem Ausland kommende Menschen, die die Unterstützung und Betreuung Pflegebedürftiger in privaten Haushalten übernehmen und dafür einen Lohn erhalten, sind eine in der bisherigen arbeitswissenschaftlichen Forschung wenig berücksichtigte und zugleich wahrscheinlich hoch belastete Gruppe im ambulanten Versorgungssetting.
Quantitative Daten zur Arbeits- und Gesundheitssituation dieser nach Schätzungen von Steiner et al. (2019) 300.000 bis 600.000 Menschen in Deutschland liegen bislang nicht vor.
Umsetzung und Ziele der Studie
Mithilfe einer Onlinebefragung wurden im Zeitraum Juni – Juli 2023 Daten zur Arbeits- und Gesundheitssituation der häuslichen Betreuungskräfte in Deutschland erhoben. Die Bundesanstalt wurde dabei von Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung (Berlin) unterstützt.
Die Studie verfolgt das Ziel, eine sachliche, faktenbasierte Beschreibung der Arbeits- und Gesundheitssituation von häuslichen Betreuungskräften in Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Damit knüpft das Vorhaben an den im Koalitionsvertrag 2021 artikulierten Handlungsbedarf im Bereich der 24-Stunden-Betreuung im familiären Bereich an und leistet aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive einen Beitrag für Verbesserungen im Bereich Pflege und Gesundheit. Zudem reiht sich die Studie in eine Serie von Forschungsprojekten der BAuA (Fachgruppe 3.3) zur Arbeitsorganisation im Gesundheitswesen ein und liefert Erkenntnisse für die spezifische Gruppe der häuslichen Betreuungskräfte im ambulanten Versorgungssetting.
Die Auswertung der Daten wird eine Ableitung von Empfehlungen zur Verbesserungen der Arbeitssituation von häuslichen Betreuungskräften ermöglichen.
Ansprechperson
Dr. Ulrike Rösler
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Fabricestraße 8, 01099 Dresden
E-Mail: roesler.ulrike@baua.bund.de