Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Das Verhalten von Führungskräften kann das Erleben und Handeln von Beschäftigten sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Wann das der Fall ist, steht im Mittelpunkt dieses Forschungsbereichs.
Bestimmte Führungsmerkmale beeinflussen die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Merkmale können einerseits förderlich sein und damit als Ressource fungieren. Andererseits können sie auch eine Gefährdung darstellen und sich negativ auf die Gesundheit von Beschäftigten auswirken.
Als Ressource gelten vor allem die transformationale Führung, die mitarbeiterorientierte Führung sowie eine hohe Qualität der sozialen Interaktion. Gesundheitsförderliche Aspekte sind zum Beispiel Wertschätzung, Rücksichtnahme und Beteiligung von Beschäftigten.
Im Gegensatz dazu gefährden destruktives Führungsverhalten, beispielsweise feindliche verbale und nonverbale Äußerungen der Führungskraft, oder mangelnde Führungskompetenzen die Gesundheit von Mitarbeitern.
Weiterhin gibt es neben konkreten Verhaltensweisen von Führungskräften sogenannte Führungsinstrumente, etwa Mitarbeiterbeurteilungen oder leistungsabhängige Vergütungskonzepte. Sie werden eingesetzt, um das Verhalten von Mitarbeitern zu beeinflussen. Es ist durchaus denkbar, dass sich diese Instrumente ebenfalls auf die Gesundheit von Beschäftigten auswirken können.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Führung im Arbeitskontext zusammen. Sie betrachtet Zusammenhänge verschiedener Führungsstile mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Zudem beschreibt sie dessen Beziehungen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Die gefundenen Zusammenhänge bilden die Grundlage, um im Anschluss Merkmale gesundheitsförderlicher Führung abzuleiten.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Führung im Arbeitskontext ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.