Inklusionschancen, Exklusionsrisiken und Aufgabenveränderungen für Menschen mit Beeinträchtigungen durch den Einsatz von Softwaretools und digitalen Technologien am Beispiel kooperativer und einfacher Tätigkeiten

  • Projektnummer: F 2535
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

In diesem Projekt wurden die Chancen und Risiken digitaler Technologien für die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung untersucht. Eine umfassende Literaturrecherche zeigte Forschungslücken auf, insbesondere den Mangel an Studien in realen Arbeitsumgebungen. Es wurde deutlich, dass nicht nur technische Aspekte, sondern auch das Arbeitsumfeld - wie Führungskräfte sowie Kolleginnen und Kollegen - für gelingende Inklusion wichtig sind.

Ergänzende Untersuchungen zur Barrierefreiheit digitaler Technologien für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und Blindheit verdeutlichten, dass nicht barrierefreie Systeme nicht nur Aufgaben erschweren, sondern auch psychosomatische Belastungen hervorrufen können. Diese Befunde wurden durch eine Fokusgruppenstudie mit 18 Gruppen (ca. 80 Teilnehmende mit Behinderungen) bestätigt, in der von alltäglichen Barrieren im Umgang mit Technologien berichtet wurde. Genannt wurden zusätzlicher Zeitaufwand, fehlende Unterstützung sowie die Notwendigkeit, auf Workarounds zurückzugreifen, wenn Technologien nicht barrierefrei sind oder es an Kompatibilität zwischen Standard-Arbeitsmitteln und assistiven Technologien mangelt.

Im Rahmen des Projekts wurde außerdem eine Feldstudie mit Beschäftigten mit kognitiven und Entwicklungsbeeinträchtigungen in einer Werkstatt für behinderte Menschen durchgeführt. Die Teilnehmenden erhielten Schulungen zur Nutzung einer KI-basierten Plattform für Chatbots und entwickelten erfolgreich eigene Chatbots, die speziell auf ihre Bedürfnisse am Arbeitsplatz zugeschnitten sind. Die Studie zeigte, dass die Beschäftigten durch geeignete Schulungen und ausreichende Unterstützung neue Fähigkeiten erwarben und dadurch vielfältigere Aufgaben übernehmen konnten. Zudem stärkte dieser Prozess ihre sozialen Kompetenzen und ihre Motivation.

Insgesamt zeigen alle Studien, dass technologische Innovationen Chancen für Inklusion bieten, deren Umsetzung jedoch zusätzliche Maßnahmen erfordert. Barrierefreie Technologien sind ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes. Darüber hinaus sind gezielte Qualifizierungsmaßnahmen und ein unterstützendes Arbeitsumfeld entscheidend, um die Teilhabe von Beschäftigten mit Behinderungen sicherzustellen.

Publikationen

A Study on Chatbot Development Using No-Code Platforms by People with Disabilities for Their Peers at a Sheltered Workshop

Erscheinungsjahr: 2025

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Artificial intelligence in work design: unlocking inclusion and overcoming barriers

Erscheinungsjahr: 2025

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Inclusive work environments for people with disabilities: the significance of personas for differential work design

Erscheinungsjahr: 2025

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Inklusives Softwaredesign für menschengerechte Arbeitsgestaltung: Untersuchung von No-Code-Plattformen und Chatbots in Werkstätten für behinderte Menschen

Erscheinungsjahr: 2025

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The accessibility of digital technologies for people with visual impairment and blindness: a scoping review

Erscheinungsjahr: 2024

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Barrierefreiheit digitaler Arbeitswelten am Beispiel von Webkonferenztools

Erscheinungsjahr: 2023

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Scoping Review Protocol of Technological Interventions for Vocational Inclusion of Individuals with Disabilities

Erscheinungsjahr: 2022

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