- Projektnummer: F 2305
- Projektdurchführung: Universität Leipzig, Institut für Psychologie II; Arbeits-und Organisationspsychologie
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Der Umfang des Restrukturierungsgeschehens in Deutschland und Europa sowie die Auswirkung von Restrukturierungen auf die Organisation oder die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter sind bisher nicht systematisch analysiert. Dabei muss auf der Basis vorliegender Studien davon ausgegangen werden, dass die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit der verbleibenden Beschäftigten durch die Veränderungen aufgrund von Restrukturierung beeinträchtigt werden können. Eine umfangreiche und längsschnittliche finnische "10-town-study" beispielsweise belegt, dass bei den "survivors" von "downsizing" gehäuft eine verschlechterte subjektive Einschätzung der eigenen Gesundheit, mehr Problemen mit Muskel-Skelett-Erkrankungen, mehr langfristigem Absentismus, mehr Verschreibung von Psychopharmaka, mehr Frühverrentung und mit höherer Mortalität anzutreffen sind.
Dabei wird der Begriff "Restrukturierung" summarisch für unterschiedliche Formen betrieblicher Veränderungsprozesse genutzt. Die vorliegenden Erkenntnisse lassen dabei keine Systematisierung in Bezug auf Art der Umstrukturierung, Spezifika von Unternehmen und spezifischen "outcomes" auf Seiten der Mitarbeiter zu.
Da dieses Problem sowohl unter volkswirtschaftlichen (z. B. Erkrankungen, Insolvenzen) als auch betriebswirtschaftlichen (z. B. Reduktion der Wettbewerbsfähigkeit) Gesichtspunkten von hoher Bedeutung ist, wurde das Thema zu einem Schwerpunkt der Arbeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) (UA III). In dem dazu gegründeten Arbeitskreis hat die BAuA die Aufgabe, fachlichen Input zum Thema einzubringen.