Ableitung geeigneter Methoden des Biomonitorings zur Ermittlung der aktuellen tätigkeitsbedingten Bleiexposition von Beschäftigten

  • Projektnummer: F 2510
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Bleiverarbeitende Betriebe haben eine große volkswirtschaftliche Bedeutung, z. B. für die Automobilindustrie und die Bauwirtschaft. Bei der Arbeit mit Blei und seinen anorganischen Verbindungen kann sich Blei im Körper anreichern und zu Schädigungen führen.

Um Beschäftigte der bleiverarbeitenden Industrie sowie Beschäftigte, die Tätigkeiten mit Blei und seinen anorganischen Verbindungen ausführen, schützen und entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen ableiten zu können, muss die Belastung durch Blei ermittelt und beurteilt werden. Aktuell wird die individuelle Bleibelastung anhand des Bleigehaltes im Blut beurteilt. Die akute Exposition und die kurzfristige Wirksamkeit von Arbeitsschutzmaßnahmen können dabei jedoch nicht überprüft werden.

Im Rahmen des Projektes wurden die Expositionswege über die Haut (dermal) und durch Einatmen (inhalativ) untersucht und neben Blei im Vollblut weitere Biomonitoring-Parameter berücksichtigt. Es wurde eine Querschnittsstudie in fünf Betrieben in jeweils zwei Messkampagnen durchgeführt. Das Biomonitoring wurde unter Berücksichtigung verschiedener Parameter im Blut, Blutplasma und Urin zu definierten Zeitpunkten während der Arbeitswoche durchgeführt. Die dermale Belastung wurde mittels Wischproben von den Händen der Beschäftigten bestimmt. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch Arbeitsplatzmessungen der Bleikonzentration in der einatembaren Staubfraktion (ortsfest und personengetragen). Es wurde ein breites Spektrum von Arbeitsplätzen unter unterschiedlichen Präventionsmaßnahmen erfasst.

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen lässt sich derzeit kein Biomonitoring-Parameter ableiten, der eine zuverlässige Aussage zur akuten Exposition ermöglicht. Da die Konzentration von Blei im Urin sehr eng mit der Konzentration von Blei im Blut korreliert, könnte sie eine praktikable Alternative zur Bestimmung von Blei im Blut darstellen. Das Verhältnis der Bleikonzen­tration im Urin zur Bleikonzentration im Blut kann potenziell als Ersatzgröße zur Erfassung von kurzfristigen Änderungen der äußeren Bleiexposition genutzt werden.

Für eine abschließende Bewertung und das Ableiten von passenden Arbeitsschutzmaßnahmen sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen an größeren Probandengruppen erforderlich.

Publikationen

Ableitung geeigneter Methoden des Biomonitorings zur Ermittlung der aktuellen tätigkeitsbedingten Bleiexposition von Beschäftigten

Erscheinungsjahr: 2025

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