Elektrooptische Schweißerschutzfilter und Abschirmungen an Schweißerarbeitsplätzen
Sicherheitsanalyse und Meßverfahren
Neue Produkte im Arbeitsschutz sollen auch die Ergonomie des Arbeitsplatzes verbessern. Zwei Beispiele dafür auf dem Gebiet des Schweißens sind die elektrooptischen Schweißerschutzfilter, die beim Zünden des Schweißlichtbogens automatisch abdunkeln und die "Schweißervorhänge" - Abschirmungen an Schweißerarbeitsplätzen - die nicht mehr wie für völlig undurchsichtig sind, sondern eine Sichtverbindung zum Arbeitsplatz gestatten. Für beide Produkte beruhten die Normfestlegungen auf dem Wissensstand vom Anfang der siebziger Jahre. Seither haben sich die Schweißverfahren weiterentwickelt. Außerdem gab es kaum Untersuchungen über den Anstieg der Leuchtdichte von Schweißlichtbögen im ms- und im µs-Bereich.
Die Anforderungen an die Schaltzeit zeitlich veränderlicher Filter gehen bei hohen Schweißstromstärken nach DIN EN 379 bis herab zu 40 µs. Daher wurde der zeitliche Verlauf der Leuchtdichte mit einer zeitlichen Auflösung von 7 µs beim Zünden eines sehr breiten Spektrums von Schweißlichtbögen untersucht und parallel dazu auch der Verlauf des Schweißstromes gemessen. Dabei zeigte sich, daß bei einigen Schweißverfahren bzw. -geräten sehr kurze Anstiegszeiten beobachtet werden, die, auch wegen einer manchmal festzustellenden Überhöhung der anfänglichen Leuchtdichte, derartig kurze Schaltzeiten durchaus rechtfertigen.
Ferner wurde untersucht, welche Anforderungen an eine automatische Schutzstufeneinstellung bei elektrooptischen Schweißerschutzfiltern zu stellen wären. Dazu wurde auch die von den Schweißlichtbögen erzeugte Beleuchtungsstärke in 50 cm Abstand gemessen und den vom Schweißer auszuwählenden Nennschutzstufen zugeordnet. In diesem Zusammenhang wurde auch ermittelt, bei welcher Beleuchtungsstärke schaltbare Filter in Abhängigkeit von der Schutzstufe geprüft werden sollten, um eine optimale Entsprechung zu den Schweißverfahren zu erhalten.
Abschirmungen für Schweißerarbeitsplätze dürfen nach der derzeit noch geltenden deutschen Norm DIN 32 504 Teil 1 höchstens einen Infrarottransmissionsgrad von 2 % haben und sind daher meist sehr dunkel. Gewünscht werden aber von den Anwendern wesentlich hellere Vorhänge. Auf Grund einer Analyse der Sicherheitslage an Hand von Strahlungsmessungen unter Verwendung der zulässigen Grenzwerte nach DIN EN 60 825-1 ergab sich, daß solch hellere Abschirmungen ohne Sicherheitsrisiko möglich sind. Diese Analyse ist die Grundlage des europäischen Normentwurfes prEN 1836, der zur Zeit in Europa im Abstimmungsverfahren ist und parallel dazu bei ISO veröffentlicht werden soll.
Der vorliegende Bericht enthält zahlreiche Strom- und Leuchtdichteverläufe sowie eine ausführliche Diskussion der Parameter, die Leuchtdichte, Beleuchtungsstärke und Anstiegsverhalten beeinflussen. Auch die sicherheitstechnischen Grundlagen der Normforderungen werden erläutert.
Bibliografische Angaben
Titel: Elektrooptische Schweißerschutzfilter und Abschirmungen an Schweißerarbeitsplätzen. Sicherheitsanalyse und Meßverfahren
1. Auflage.
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1997.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht
, Fb 756)
ISBN: 3-89429-851-0, Seiten: 180, Papier
vergriffen