Im Zuge der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes gewinnt der Arbeits- und Gesundheitsschutz zunehmend an Relevanz. Die Grundlage aller präventiven Maßnahmen in diesem Bereich soll eine Beurteilung sämtlicher arbeitsbezogener Aspekte bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer sein. Diese Forderung der EG-Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz 89/391/EWG wurde mit dem In-Kraft-Treten des nationalen Arbeitsschutzgesetzes im August 1996 für alle Unternehmen in Deutschland bindend. In diesem Zusammenhang ergibt sich mehr und mehr die Forderung nach einer Bereitstellung von Informationen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Rahmen integrierter betrieblicher Informations- und Planungssysteme. Die Entwicklung eines Modells für die Erweiterung rechnergestützter Systeme in der Arbeitsvorbereitung um Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Durch eine systematische Einbeziehung in die unterschiedlichen Ebenen der Arbeitsvorbereitung soll hier ein Beitrag zum integrierten Arbeits- und Gesundheitsschutz geleistet werden, der sowohl auf die Verhütung von Arbeitsunfällen als auch auf die Verhütung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren abzielt. Das im Rahmen dieser Arbeit erarbeitete und beschriebene Modell zeigt einen Weg zur Erweiterung konventioneller Prozesse und rechnergestützter Systeme der Arbeitsvorbereitung durch Integration gefährdungs- und belastungsrelevanter Informationen sowie arbeitswissenschaftlicher Analyse- und Bewertungsverfahren. Es ist darauf ausgerichtet, für verschiedene Organisationsformen und somit für verschiedene Nutzergruppen anwendbar zu sein. Mit einer prototypischen rechnergestützten Implementation und deren beispielhafter Anwendung in einem mittelgroßen Unternehmen wird gezeigt, dass im Rahmen der Arbeitsvorbereitung die Zielgrößen "Wirtschaftlichkeit", "Sicherheit" und "Gesundheit" kostenvertretbar und ganzheitlich gestaltet werden können.