Inklusive Arbeitswelten für Menschen mit Behinderungen: Die Bedeutung von Personas für eine differentielle Arbeitsgestaltung

Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von Technologien wie Künstlicher Intelligenz verändern Arbeitsumgebungen tiefgreifend. Während digitale Technologien neue Arbeitsmodelle und Effizienzsteigerungen ermöglichen, bleiben die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im digitalen Wandel oft unberücksichtigt. Gleichzeitig entwickeln sich assistive Technologien rasant und eröffnen Chancen für mehr Teilhabe und Autonomie. Differentielle Arbeitsgestaltung bietet hier einen Lösungsansatz. Arbeitsbedingungen sollten systematisch an individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse angepasst werden. Ein Werkzeug zur differentiellen Gestaltung sind Personas - fiktive Nutzerprofile, die exemplarisch die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen abbilden. Sie helfen, Bedürfnisse frühzeitig im Designprozess zu berücksichtigen, Barrieren zu erkennen und inklusive Lösungen zu entwickeln. Es wird aufgezeigt, wie Personas für diesen Zweck interdisziplinär entwickelt werden. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung von Kontextfaktoren und subjektiven Einschätzungen im Entwicklungsprozess.

Praktische Relevanz: Die Nutzung von Personas kann helfen Barrieren im digitalen Arbeitsumfeld frühzeitig zu identifizieren, Arbeitgeber für inklusive Gestaltung zu sensibilisieren, digitale Inklusionsdefizite zu identifizieren und den Zugang zu Arbeit für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern. Personas ersetzen jedoch nicht die direkte Beteiligung von Menschen mit Behinderungen. Die dargestellte Methodik ist ein Beitrag zur differentiellen Arbeitsgestaltung mit dem Ziel einer menschengerechten, inklusiven Arbeitswelt, in der digitale Technologien reflektiert, zugänglich und produktiv gestaltet werden.

Dieser Artikel ist im Jorrnal "Zeitschrift für Arbeitswissenschaft" (2025) erschienen.