Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Die Frage der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben erhält wachsende Aufmerksamkeit. Auch die Forschung befasst sich mit der Work-Life-Balance und den Konflikten, die sich dabei ergeben können.
Work-Life-Balance wird meist als Konflikt zwischen Rollen und deren Anforderungen in verschiedenen Lebensbereichen untersucht. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Rollen aus verschiedenen Lebensbereichen gegenseitig bereichern können.
Es gibt verschiedene theoretische Ansätze zum Verhältnis der beiden Lebensbereiche Arbeit und Familie bzw. Privatleben, zum Beispiel die Konflikttheorie, die Bereicherungstheorie, die Theorie der Ressourcenerhaltung, das Job-Demands-Resources-Model sowie das Effort-Recovery-Model. Nach diesen Theorien spielt die Work-Life-Balance eine wichtige Rolle für Gesundheit und Motivation von Arbeitnehmern.
Die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben beziehungsweise Work-Life-Balance erhält immer mehr Aufmerksamkeit. Besonders vor dem Hintergrund heutiger Technologisierung und der damit ermöglichten ständigen Erreichbarkeit bzw. Entgrenzung wird dieses Thema verstärkt diskutiert. Darüber hinaus deutet vieles darauf hin, dass Arbeitnehmer zunehmend größeren Wert auf eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben legen.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Work-Life- Balance zusammen. Sie betrachtet deren Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Außerdem beschreibt sie deren Beziehungen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Arbeitsbedingungen, die einen potentiellen Einfluss auf Work-Life-Balance haben, wurden ebenfalls fokussiert. Die Arbeit zeigt darüber hinaus Forschungslücken auf und diskutiert Optionen zur Gestaltung dieses Faktors.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Work-Life-Balance ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.