Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Arbeitspausen sind Arbeitsunterbrechungen, in denen keine Arbeitstätigkeiten ausgeführt werden sollen. Sie dienen zum Beispiel der Erholung, schaffen einen Ausgleich zur ausgeübten Tätigkeit und ermöglichen den persönlichen Austausch.
Arbeitspausen grenzen sich konzeptionell ab von längeren Erholungsphasen außerhalb der Arbeitszeit wie Ruhezeit oder Wochenende und ungeplanten Arbeitsunterbrechungen wie Wartezeiten oder Arbeitsablaufstörungen. Darüber hinaus unterscheidet man gesetzlich vorgeschriebene längere Ruhepausen von betrieblich organisierten und willkürlich eingelegten verdeckten Pausen.
Arbeitspausen sind Bestandteil verschiedener Theorien. Aus der Perspektive der Arbeitszeit-, Beanspruchungs- und Erholungsforschung reduzieren bezahlte Pausen die Arbeitszeit. Zum anderen ermöglichen sie das Abbauen von negativen Beanspruchungsfolgen schon während der Arbeitszeit. Aus Sicht unterschiedlicher Theorien der Motivationspsychologie wirken häufige Pausen mit kurzen Pausenintervallen besonders förderlich. In der Emotionspsychologie spielen positive Effekte der Vorfreude auf eine nahende Pause eine wichtige Rolle. Aus Sicht der Kognitions- sowie Lernwissenschaft verbessern Pausen die Lernleistung, Konzentration und Gedächtniskonsolidierung, und zwar durch verschiedene kognitive Mechanismen.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Pausen zusammen. Sie fokussiert Arbeitspausen, Pausenregime und zeitliche Freiheitsgrade bei der Pausenorganisation und betrachtet deren Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Außerdem beschreibt sie die Beziehungen von Pausen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Die Arbeit deckt darüber hinaus Forschungslücken auf und diskutiert Optionen zur Gestaltung dieses Faktors.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Pausen ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.