Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Lärm ist unerwünschter Hörschall, der zu Störungen, Belästigungen, Beeinträchtigungen oder Schäden führen kann. Wie die Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zeigt, ist Lärm am Arbeitsplatz kein rein physikalisches Phänomen.
Verschiedene Personen können ein und dasselbe Hörereignis als unterschiedlich erwünscht oder unerwünscht empfinden. Das Wahrnehmen von Lärm schließt damit eine subjektive Bewertung ein, die von der Person und der jeweiligen Situation abhängt. Das heißt also: Es gibt verschiedene Wirkungen, die Lärm auf den Menschen haben kann. Dabei unterscheidet man aurale und extraaurale Wirkungen. Letztere sind nicht das Gehör betreffende Wirkungen.
Aurale Lärmwirkungen betreffen das Gehör des Menschen und kommen vor allem an Arbeitsplätzen mit hohem Lärmpegel vor, zum Beispiel in der Metall- und Holzverarbeitung.
Extraaurale Lärmwirkungen rufen keine Hörschäden hervor. Allerdings können sie beispielsweise psychologische (zum Beispiel Befinden, Motivation, Leistung) oder physiologische (zum Beispiel Herz-Kreislauf-System) Wirkungen haben. Weiterhin können extraaurale Lärmwirkungen akut (sofort), kumulativ (im Lärmverlauf aufbauend) und chronisch (dauerhaft) auftreten.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Lärm im Arbeitskontext zusammen. Sie fokussiert dabei pegelorientierte Merkmale sowie das Merkmal Sprachverständlichkeit und betrachtet deren Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Außerdem beschreibt sie deren Beziehungen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Darüber hinaus werden in der Überblicksarbeit Forschungslücken aufgezeigt und Möglichkeiten diskutiert, um Lärm und die Risiken für Beschäftigte zu reduzieren.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Lärm im Arbeitskontext ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.