Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Das thermische Raumklima setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen: Temperatur, Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der Luft sowie die Wärmestrahlung der Umschließungsflächen. Ist das thermische Raumklima unzureichend an die Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst, können Unbehagen, Leistungsminderung und Schädigungen der Gesundheit die Folge sein.
In vielen Fällen kann das thermische Raumklima den menschlichen Bedürfnissen direkt angepasst werden, beispielsweise durch Heizen oder Kühlen von Büroräumen. In anderen Fällen wird das thermische Raumklima allerdings durch technologische Zwänge geprägt. Hier gilt es, negative Auswirkungen auf den Menschen zu reduzieren, etwa in einem Stahlwerk durch Kühlung der Halle und durch Hitzeschutzkleidung für die Beschäftigten. In einem dritten Bereich bestimmt die Technologie das thermische Raumklima vollständig. Das ist immer dort der Fall, wo ein kaltes oder warmes Klima zwingend benötigt wird, beispielsweise im Kühlhaus oder in medizinischen Bädern. Hier ist der Schutz der Beschäftigten nur mittels personenbezogener Maßnahmen möglich, wie etwa Schutzkleidung und/oder Pausenregelungen.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum thermischen Raumklima im Arbeitskontext zusammen. Sie betrachtet die Auswirkungen des Klimas am Arbeitsplatz auf die psychische Gesundheit und auf das Befinden der Beschäftigten. Außerdem beschreibt sie die Beziehung des thermischen Raumklimas zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Zusätzlich wird die Arbeit in extremem und belastendem Klima, zum Beispiel Hitze- und Kältearbeit, beleuchtet. Darüber hinaus werden in der Überblicksarbeit Forschungslücken aufgezeigt und Optionen zur Gestaltung des thermischen Raumklimas diskutiert.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zum thermischen Raumklima im Arbeitskontext ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.