Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Der Handlungs- und Entscheidungsspielraum beschreibt allgemein das Ausmaß, in dem man den Verlauf einer Arbeitstätigkeit beeinflussen und Entscheidungen treffen kann. Die Aufgabenvariabilität besagt hingegen, wie abwechslungsreich die zu erfüllenden Aufgaben ausfallen. Alle drei Merkmale gehören zu dem übergeordneten Konzept des Tätigkeitsspielraums.
Inhaltlich lässt sich das Konzept des Handlungs- und Entscheidungsspielraums der Handlungsregulationstheorie zuordnen. Darüber hinaus enthalten auch verschiedene arbeitspsychologische Modelle diesen Arbeitsbedingungsfaktor als wichtige Komponente. Beispiele hierfür sind das Job-Characteristics-Modell, das Job-Demand-Control-Modell und das Vitamin-Modell. Verschiedene Konzepte wie Autonomie oder Freiheitsgrade sind Bestandteile dieser Modelle. Somit fokussiert jede theoretische Grundlage eine etwas andere Facette dieses Arbeitsbedingungsfaktors.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Handlungs- und Entscheidungsspielraum sowie der Aufgabenvariabilität zusammen und betrachtet deren Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Sie beschreibt außerdem deren Beziehungen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Die theoretische Basis bilden hierfür die Handlungsregulationstheorie, das Job-Characteristics-Model, das Job-Demand-Control-Model und das Vitamin-Modell. Die Autorinnen der Arbeit zeigen darüber hinaus Forschungslücken auf und diskutieren Optionen zur Gestaltung dieses Faktors.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Überblicksarbeit zum Handlungs- und Entscheidungsspielraum sowie der Aufgabenvariabilität ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt zielt darauf ab, psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands zu bewerten.