Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist nicht allein für die Ausführung von Arbeitsaufgaben bedeutsam, sie kann sich auch auf das Verhalten, das Erleben und physiologische Prozesse auswirken. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat den aktuellen Kenntnisstand in einer Übersichtsarbeit zusammengestellt.
Die Beleuchtung in Arbeitsstätten soll Bedingungen schaffen, die den Seh- und Arbeitsaufgaben gerecht werden, Augenbeschwerden vorbeugen und Arbeitsunfälle verhindern. Bei diesen Lichtwirkungen handelt es sich um die sogenannten visuellen Lichtwirkungen.
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Lichtintensität, spektrale Zusammensetzung und Lichtverteilung auch nicht visuelle Lichtwirkungen erzeugen. Somit ist Beleuchtung nicht nur für die Ausführung von Arbeitsaufgaben wichtig, sie kann auch einen starken Effekt auf Verhalten, Erleben und physiologische Prozesse ausüben.
Der Bereich der visuellen Lichtwirkungen ist bereits gut geregelt und es existieren zahlreiche Informationsquellen für das Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten mit Beleuchtungsmitteln. Im Gegensatz dazu gibt es bisher wenige Standards oder technische Reports, in denen die nicht visuellen Wirkungen des Lichts berücksichtigt werden.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Beleuchtung im Arbeitskontext zusammen. Zum einen betrachtet sie die Auswirkungen von visueller Lichtwirkung auf Sehkomfort, visuelle Ermüdung, visuellen Diskomfort, zerebrale Beschwerden, Augen- und Sehbeschwerden. Zum anderen fokussiert sie Auswirkungen von nicht visueller Lichtwirkung auf Aufmerksamkeit, exekutiven Funktion, Gedächtnisleistung und physiologische Parameter. Darüber hinaus werden in der Überblicksarbeit Forschungslücken aufgedeckt und Optionen zur Gestaltung dieses Faktors diskutiert.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Beleuchtung im Arbeitskontext ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.