Praxisorientierte Vereinfachung von Geräuschemissionsmessverfahren

  • Projektnummer: F 2571
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
  • Status: Laufendes Projekt
  • Geplantes Ende: 31. August 2027

Projektbeschreibung:

Lärm schadet der Gesundheit – und Maschinen zählen zu den häufigsten Lärmquellen am Arbeitsplatz. Um die Gefährdung direkt an der Quelle zu bekämpfen, müssen Maschinenhersteller laut Maschinenrichtlinie angeben, wie laut ihre Maschinen sind. Dabei wird unter anderem der Schallleistungspegel angegeben. Der Schallleistungspegel ist ein direktes Maß dafür, wie groß das mit einer Maschine verbundene Lärmproblem ist. 

Die in Normen vorgegebenen Messverfahren dafür sind jedoch oft sehr aufwendig. Sie erfordern spezielle Räume oder komplexe Technik. Das führt dazu, dass bei rund 80 % der Maschinen die Informationen zum Lärm in der Anleitung unvollständig oder gar nicht vorhanden sind, wie die NOMAD-Studie aus dem Jahr 2012 zeigte.

Ein vergleichsweise einfacheres Verfahren misst den Schallleistungspegel nach der Norm EN ISO 3744 mit Mikrofonen rund um die Maschine. Auch dieses Verfahren ist aber nicht ohne Aufwand. Es verlangt Messungen an vielen festen Punkten. Die Anzahl der Messpunkte muss sogar noch weiter erhöht werden, wenn der Schall von der Maschine nicht gleichmäßig in alle Richtungen abgestrahlt wird.

Ziel des Projekts ist es daher, ein vereinfachtes Messverfahren zu entwickeln, das auch in der Praxis gut anwendbar ist. Dafür soll ein neues Verfahren getestet werden, bei dem man eine gedachte Fläche um die Schallquelle mit einem Mikrofon händisch abscannt. Besonders untersucht wird, wie sich die Nähe zur Schallquelle auf die Messgenauigkeit auswirkt.

Das Ergebnis des Projekts soll ein praxistauglicher Normentwurf sein, der es Maschinenherstellern erleichtert, die gesetzlichen Anforderungen für die Informationen zum Lärm einzuhalten. Verlässliche Angaben zur Schallleistung von Maschinen helfen nicht nur den Herstellern, sie verbessern auch die Voraussetzungen für das sogenannte „Sell and Buy Quiet“-Konzept: Maschinenhersteller entwickeln lärmarme Maschinen und vermarkten diese mit korrekten Informationen zum Lärm („Sell Quiet“), während Arbeitgeber leise Maschinen beim Einkauf bevorzugen („Buy Quiet“) und so ihre Beschäftigten schützen und Kosten sparen, z. B. für nachträgliche Lärmminderungsmaßnahmen.

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 2.2 "Physikalische Faktoren"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
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Fachgruppe 2.5 Labor "Produkte und Arbeitssysteme"

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