- Projektnummer: F 2541
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Die SARS-CoV-2-Pandemie hat die Arbeitsbelastung in der stationären Pflege verschärft und arbeitsgestalterische Defizite einmal mehr offengelegt. Umfangreiche Infektionsschutzmaßnahmen und Personalausfälle führten zu einer deutlichen Steigerung der Arbeitsintensität. Ein 2022 initiiertes BAuA-Forschungsprojekt untersuchte vor diesem Hintergrund arbeitsorganisatorische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von Pflegepersonal in Krisensituationen.
Mithilfe einer Interview-Studie mit Führungskräften aus 17 Pflegeeinrichtungen und einer Online-Befragung wurden pandemieassoziierte Herausforderungen und Strategien des Pandemiemanagements analysiert. Die ermittelten Maßnahmen betrafen den Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das Personalmanagement und variierten je nach Einrichtungstyp und Region. Eine systematische Übersichtsarbeit zeigte, dass evidenzbasierte organisationale Interventionen vorrangig für den Klinikbereich vorliegen und häufig einen Mehrebenen-Ansatz verfolgen.
Im Projekt umgesetzte Szenario-Workshops zu Eckpunkten gelingenden Pandemiemanagements in der stationären Pflege betonten die Notwendigkeit systemischer Maßnahmen und hoben zentrale Erfolgsfaktoren hervor: interne und externe Kommunikation, Partizipation von Pflegepraktikerinnen, regionale Vernetzung und Digitalisierung. Eine Befragung zur Nutzung digitaler Technologien ergab, dass diese während der Pandemie vor allem für das Wissensmanagement sowie Steuerungs- und Verwaltungsprozesse eingesetzt und als hilfreich wahrgenommen wurden.
Das Projekt ist Teil der "Schnittstelle Infektionsschutz/OSH" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und liefert sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch praktische Empfehlungen für die stationäre Versorgung in Krisensituationen.