- Projektnummer: F 2521
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Laufendes Projekt
- Geplantes Ende: 31. März 2025
Projektbeschreibung:
Der ambulante Pflegesektor, in dem 2017 14.050 Pflegedienste ca. 830.000 Pflegebedürftige betreuten (GBE-Bund), ist eine wesentliche Säule der Daseinsvorsorge in Deutschland.
Aufgrund der fortschreitenden demografischen Veränderungen, des gesetzlich verankerten Grundsatzes "ambulant vor stationär" (§ 3 SGB XI) und des steigenden Anteils von Menschen, die möglichst lange zu Hause leben wollen, wird von einer weiter zunehmenden Bedeutung dieses pflegerischen Versorgungsbereiches ausgegangen (Rothgang & Müller, 2019). Bereits in den vergangenen ca. 20 Jahren hat sich die Anzahl der hier Beschäftigten stark erhöht (1999: 183.800; 2017: 390.300; GBE-Bund).
Allerdings besteht in der ambulanten Pflege - ebenso wie in anderen Pflegesektoren - seit Jahren ein erheblicher Mangel an Fachpersonal: 2019 waren etwa 16.000 Stellen für Pflegefachpersonen in ambulanten Diensten seit mindestens drei Monaten unbesetzt (ZQP, 2019). Aus empirischen Untersuchungen zum vorzeitigen Berufsausstieg Pflegender in verschiedenen Sektoren (u. a. Hasselhorn et al., 2005; Theobald et al., 2013) ist bekannt, dass dieser in engem Zusammenhang mit ungünstigen Arbeitsbedingungen steht. Diese sind demnach ein zentraler Ansatzpunkt für Gestaltung.
Das Projekt F 2521 setzt hier an. Ziel ist es, durch die Generierung aktueller Daten und Erkenntnisse zur Arbeitssituation ambulant Pflegender und deren Gesundheit eine evidenzbasierte Grundlage für die menschengerechte Gestaltung von Arbeit in diesem Pflegesektor zu schaffen - und damit auch einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität zu leisten. Hierzu werden im Rahmen von Befragungen und vertiefenden Tätigkeits- und Beanspruchungs(-folgen)-analysen sowohl Arbeits- und Organisationsmerkmale sowie deren Konstellationen als auch Indikatoren von Gesundheit ambulant Pflegender untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt. Auf dieser Grundlage werden anschließend gestaltungsrelevante Merkmale und deren gesundheitsförderliche Ausprägungen ermittelt und mit Fach- und Branchenexpertinnen und -expertem sowie Menschen aus der Praxis diskutiert. Die Ergebnisse bilden die Basis für weiterführende Forschungs- und Entwicklungs- sowie Transferaktivitäten - etwa die Entwicklung eines Instrumentes zur Analyse, Bewertung und Gestaltung ambulanter Pflegetätigkeiten, das im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung nutzbar ist.