- Projektnummer: F 2515
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Unterscheidet sich das Risiko für Erwerbstätige, bei der Arbeit mit SARS-CoV-2 infiziert zu werden, je nach ausgeübtem Beruf? Diese Frage beschäftigt im Zuge der COVID-19-Pandemie Politik, Betriebe und Erwerbstätige.
Im Projekt sollte daher ermittelt werden, ob bestimmte Berufsgruppen aufgrund ihrer spezifischen Arbeitsbedingungen einem erhöhten Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 ausgesetzt sind, bspw. durch häufigen Kontakt mit Kundinnen und Kunden.
Außerdem wurde betrachtet, wie sich der selbst eingeschätzte Gesundheitszustand der Erwerbstätigen der verschiedenen Berufsgruppen im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie verändert hat.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden die Daten der NAKO Gesundheitsstudie herangezogen, einer Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland. Insgesamt konnten die Daten von mehr als 108.000 Erwerbstätigen für die erste Welle der COVID-19-Pandemie in den Analysen berücksichtigt werden. Um berufsgruppenbezogene Unterschiede zu bestimmen, wurden die bislang als Freitext vorliegenden Berufsangaben der Beschäftigten mithilfe der in Deutschland verwendeten „Klassifikation der Berufe 2010“ (KldB) 2010 und der "International Standard Classification of Occupations" (ISCO-08) Kategorien zugeordnet.
Die Analysen zur Infektionswahrscheinlichkeit in der ersten Welle zeigen, dass das Infektionsrisiko in medizinischen Berufen und in der Altenpflege am höchsten war. In Berufen der Produktion und Fertigung war das Infektionsrisiko dagegen am geringsten. Weiterhin wurde deutlich, dass das Infektionsrisiko in Berufen mit hoch komplexen Tätigkeiten, bei Beschäftigten in systemrelevanten Berufen und bei Führungskräften erhöht war.
Künftig sind mit den nun vorliegenden kodierten Angaben zur beruflichen Tätigkeit im Datensatz der NAKO weitere Auswertungen zu beruflichen Risiken möglich.