- Projektnummer: F 2488
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Das Projekt "Interaktionsarbeit: Wirkungen und Gestaltung des technologischen Wandels (InWiGe)" war ein Drittmittelprojekt des BMBF und hatte als wissenschaftliches Begleitprojekt des Förderschwerpunktes "Arbeit der Zukunft: Arbeiten an und mit Menschen" eine Doppelrolle: zum einen befasste es sich mit der Frage, wie sich der Wandel der Arbeit auf Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Beschäftigten bei Interaktionsarbeit auswirkt und wie dieser menschengerecht gestaltet werden kann. Zum anderen war InWiGe für die Vernetzung der Projektverbünde des BMBF-Förderschwerpunktes und die Etablierung eines Kompetenznetzwerks sowie den Ergebnistransfer zuständig.
Ziel des Projektes war es, ein Instrumentarium mit Lösungsansätzen zur Analyse und Gestaltung von Interaktionsarbeit zu entwickeln und für die Praxis aufzubereiten.
Im Rahmen der Forschung entstanden eine eigene qualitative, vergleichende Studie, Literaturanalysen sowie Reanalysen quantitativer Daten. Dabei untersuchte die induktiv-explorative Studie in beispielhaften Berufsfeldern mithilfe von 106 halbstandardisierten Interviews die Entstehung und Wirkung von Arbeitsbedingungen bei Interaktionsarbeit. Anhand eines Grounded-Theory-Ansatzes wurden die empirischen Daten zu Entstehung und Wirkung von Arbeitsbedingungen bei Interaktionsarbeit theoretisch erfasst. Außerdem wurde eine im Kern berufs- und disziplinübergreifende, integrierte Betrachtung von Interaktionsarbeit und ihren Arbeitsbedingungen geschaffen.
Das Projekt hat verdeutlicht, dass soziale Interaktionen im Kontext der Erwerbsarbeit in der wissenschaftlichen, arbeitspolitischen und gesellschaftlichen Debatte oft nicht als Arbeit angesehen werden und dass diese bei der Bewertung und Gestaltung von Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt werden. Davon zeugt auch, dass es kaum spezifische Empfehlungen zur menschengerechten und gesundheitsförderlichen Gestaltung von Interaktionsarbeit gibt.
InWiGe hat dazu beigetragen, diese Ausgangslage erheblich zu verbessern: Die Ergebnisse unterstreichen, dass Interaktionsarbeit wortwörtlich Arbeit ist – sie erfordert besondere Qualifikationen und Kompetenzen, die (teilweise) erlernbar sind. Dies sollte sich auch in der Arbeitsbewertung widerspiegeln. Für eine vorausschauende Arbeitsgestaltung gilt es, die Auftretenswahrscheinlichkeit "schwieriger" Interaktionen zu verringern. Damit einher geht die Empfehlung, nicht nur die Verhaltens-, sondern insbesondere die Verhältnisprävention zu stärken.
Weiterhin zielte InWiGe als wissenschaftlichen Begleitprojekt darauf ab, die Vernetzung relevanter Akteure innerhalb und außerhalb des Förderschwerpunktes zu ermöglichen. Dazu wurden Unterstützungsmechanismen für die Verbundprojekte, wie z. B. Fokusgruppen, Veranstaltungen eine Online-Austauschplattform etabliert sowie eine Internetplattform, die sich zu "der" Informationsseite zur Arbeit an und mit Menschen entwickelt hat. Diese Formate dienten ebenfalls dem nachhaltigen Transfer der erarbeiteten Ergebnisse im Förderschwerpunkt und wurden von Newslettern, dem Projektatlas und Ergebnisbericht, Faktenblättern, Case-Studies und weiteren Formaten flankiert.
Weitere Informationen zu InWiGe bietet die Projektwebseite www.interaktionsarbeit.de.