- Projektnummer: F 2414
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Um die betriebliche Wiedereingliederung von Beschäftigten nach einer psychischen Krise zu unterstützen, wurden in den vergangenen Jahren Angebote entwickelt, die durch eine engere Zusammenarbeit von betrieblichen und medizinisch-therapeutischen Akteuren gekennzeichnet sind. Ziel der von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie war es, solche Angebote zu untersuchen, ihre Stärken und Grenzen in Bezug auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung herauszuarbeiten und so Hinweise zu ihrer Weiterentwicklung und Verbreitung zu geben.
Dazu wurden Gruppendiskussionen und Interviews mit betrieblichen und medizinisch-therapeutischen Akteuren sowie Betroffenen durchgeführt. Es zeigte sich, dass zwei Ansätze unterschieden werden können: ein individuumsbezogener Selbstmanagementansatz und ein systemischer Fallmanagementansatz. Im Zentrum des ersten Ansatzes steht die Frage, was Betroffene tun können, um an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Bei dem zweiten Ansatz wird zusätzlich gefragt, was am Arbeitsplatz getan werden kann.
Die größte Stärke des individuumsbezogenen Ansatzes liegt in der Förderung der Selbstsorge bei den Betroffenen. Der einseitige Fokus birgt jedoch die Gefahr, Betroffenen die alleinige Verantwortung für ihre Erkrankung, deren Ursachen und die Bewältigung zu übertragen. Der systemische Ansatz hingegen verspricht Nachhaltigkeit durch die Kombination individuumsbezogener und betrieblicher Maßnahmen. Die Herausforderung des systemischen Ansatzes besteht darin, die richtige Balance zwischen individueller Selbst- und betrieblicher Fürsorge zu finden. Ein ausgewogenes systemisches Vorgehen, dies legen die Ergebnisse der Studie nahe, kann besser zum Gelingen der Wiedereingliederung beitragen.