- Projektnummer: F 2353
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Das Anfang 2014 begonnene BAuA-Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung" wurde im Mai 2017 mit der Vorstellung des Abschlussberichts beendet. Das Forschungsprojekt zielte darauf ab, den Stand des Wissens zu psychischen Arbeitsbedingungsfaktoren in der Arbeit aufzubereiten, die Übertragbarkeit der vorhandenen Erkenntnisse auf die sich verändernden Arbeitsbedingungen zu bewerten sowie Wissenslücken zu psychischen Belastungsfaktoren, Belastungskonstellationen und deren Wirkungen auf den Menschen zu identifizieren. Darüber hinaus wurden auch das verfügbare Gestaltungswissen sowie hier bestehende Forschungsdefizite ermittelt. Für mehr als 20 Arbeitsbedingungsfaktoren wurden Scoping Reviews angefertigt, die sich vier Themenfeldern zuordnen lassen: "Arbeitsaufgabe", "Führung und Organisation", "Arbeitszeit" und "Technische Faktoren". Das Projekt gliederte sich in drei Phasen und wurde von einem Ausschuss des Wissenschaftlichen Beirats der BAuA fachlich eng begleitet.
In der Phase I, der Wissensaufbereitung, wurden Überblicksarbeiten (Scoping Reviews) zum Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungsfaktoren und psychischer Gesundheit erstellt. Diese beschreiben jeweils den vorhandenen Erkenntnisstand. Die Erstellung der Scoping Reviews erfolgte dabei auf Grundlage eines gemeinsamen, das methodische Vorgehen beschreibenden Leitfadens. In der Phase II, der Wissensvertiefung, lud die BAuA Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Expertengesprächen ein und bat zusätzlich um Kommentierungen zu den Scoping Reviews. In den Expertengesprächen standen übergreifende Fragen im Vordergrund, unter anderem zu Wirkungszusammenhängen und Forschungslücken sowie einer daraus abzuleitenden Forschungsagenda, zu Gestaltungsoptionen und zur Relevanz der Themen in der sich wandelnden Arbeitswelt. Die Mitglieder des Ausschusses des Wissenschaftlichen Beirats der BAuA haben als Patinnen und Paten die Vorbereitung und die Durchführung der Expertengespräche begleitet. Die Hinweise aus den Kommentierungen und aus den Expertengesprächen nutzte die BAuA anschließend zur Überarbeitung der Scoping Reviews. In der Phase III, der Wissensanwendung, wurden die Befunde mit Akteuren des Arbeitsschutzes und der Politik erörtert.
Den Abschluss des Projektes bildete ein Bericht, in dem die Ergebnisse dargestellt und Empfehlungen für den Arbeitsschutz, das betriebliche Gesundheitsmanagement und angrenzende Politikfelder vorgestellt werden. Der Abschlussbericht wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) am 5. Mai 2017 in Berlin präsentiert. Er bildet die Grundlage für den im Rahmen der Veranstaltung initiierten Dialogprozess "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt".
Weitere Informationen zum Projekt sind zu finden unter Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt".