Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Als Ressortforschungseinrichtung ist sie zuständig für alle Fragen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und der menschengerechten Gestaltung der Arbeit.
Die heutige BAuA ist aus der Zusammenlegung der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin (BAfAM) mit Sitz in Berlin und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz mit Hauptsitz in Dortmund im Jahre 1996 hervorgegangen. Hierdurch wurde es möglich, die fachlichen Perspektiven der Gesundheitswissenschaften sowie der Ingenieurs-, Natur- und Gesellschaftswissenschaften zu Arbeit und Gesundheit noch stärker miteinander zu verzahnen. Dies geschah fast zeitgleich mit dem Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes, das als grundlegendes Gesetz des modernen Arbeitsschutzes gilt. Mit der Forderung nach mehr Prävention erfolgte ein Richtungswechsel im Denken und Handeln des Arbeitsschutzes.
Dortmund
Die Geschichte der Dortmunder Bundesanstalt beginnt 1949 mit dem Zentralinstitut für Arbeitsschutz in Soest, das 1951 zum Bundesinstitut für Arbeitsschutz umbenannt wurde und 1957 nach Koblenz umzog. Seit Ende der 1960er Jahre erhielt der Arbeitsschutz eine neue und größere Bedeutung. Mit dem Betriebsverfassungsgesetz waren nunmehr "gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse" bei der Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen; die Arbeitsforschung wurde im Rahmen des Forschungsprogramms "Humanisierung des Arbeitslebens" deutlich ausgebaut. Vor diesem Hintergrund wurde die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung Ende 1971 in Dortmund errichtet. Später übernahm die Bundesanstalt auch wichtige Aufgaben im Chemikalienrecht, aus denen die heutige Bundesstelle für Chemikalien bei der BAuA hervorging. Neben diesen hoheitlichen Aufgaben entstand mit der heutigen DASA eine Arbeitswelt Ausstellung, mit der einer breiten Öffentlichkeit eine menschengerecht gestalteten Arbeitswelt vermittelt wird.
Berlin
Die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin wurde 1991 in der Nachfolge des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin der DDR eingerichtet und durch Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen den Bedarfen einer modernen Ressortforschungseinrichtung angepasst. Die Vorläuferinstitution, das 1961 gegründete Zentralinstitut, bestand aus den Instituten für Arbeitshygiene und Arbeitsphysiologie sowie der Klinik und Poliklinik für Berufskrankheiten. Es ging auf das 1948 noch unter der Sowjetischen Militäradministration auf dem Gelände des ehemaligen Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhauses gegründetem Zentralinstitut für Sozial- und Gewerbehygiene zurück, das sich in der Folgezeit zum arbeitsmedizinischen Weiterbildungszentrum (Akademie für Sozialhygiene, Arbeitshygiene und ärztliche Fortbildung) entwickelte. Die Geschichte der Arbeitsmedizin am heutigen BAuA-Standort in Berlin-Lichtenberg reicht bis in das Jahr 1925 zurück, als die deutschlandweit erste Abteilung für arbeitsbedingte Erkrankungen in einer Klinik gegründet wurde.
Dresden
Das 1990 aufgelöste Zentralinstitut für Arbeitsschutz der DDR in Dresden wurde unmittelbar - und in erheblicher verkleinerter Form - als neue Außenstelle Dresden in die Bundesanstalt für Arbeitsschutz eingegliedert. Das 1964 gegründete Zentralinstitut selbst war aus dem 1954 an gleicher Stelle errichteten Institut für Arbeitsökonomik und Arbeitsschutzforschung, das dem Staatssekretariat für Arbeit und Löhne der DDR unterstand, eingerichtet worden. 1998 erfolgte dann der Umzug der BAuA am Standort Dresden in das ehemalige sächsische Militärgerichtsgebäude in der Dresdner Albertstadt.
Die letzte Neuorganisation der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erfolgte zum 1. Januar 2009. Dabei schärfte die BAuA ihr Profil als Ressortforschungseinrichtung unter dem Leitbild "Forschung für Arbeit und Gesundheit", indem die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in den Fachbereichen stärker zusammengeführt und ausgebaut wurden. Zugleich wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingeführt, erstmals ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm aufgelegt, die Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen verstärkt und die Internationalisierung der Aufgaben, insbesondere im Bereich der Chemikaliensicherheit vorangetrieben. Zurzeit ist die BAuA in fünf strategischen Handlungsfeldern tätig:
- Anwendungssichere Chemikalien und Produkte gewährleisten,
- Arbeit im Betrieb menschengerecht gestalten,
- Arbeitsbedingte Erkrankungen vermeiden - Gesundheit und Arbeitsfähigkeit fördern,
- Auswirkungen des Wandels der Arbeitswelt verstehen und Instrumente des Arbeitsschutzes weiterentwickeln,
- Arbeitswelt und Arbeitsschutz vermitteln.