Potenzialanalyse für die technikbasierte Dienstleistungsarbeit

  • Projektnummer: F 2472
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Ziel des Forschungsprojektes F 2472 war die systematische Untersuchung des Potenzials digitaler Technologien als Ressource für die Arbeitsgestaltung mit besonderem Blick auf den Bereich der Dienstleistungsarbeit.

Ein Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten im Projekt F 2472 lag daher in der Identifikation von fünf inhaltlichen Schwerpunkten im Bereich der Dienstleistungsarbeit zur vertieften Betrachtung mit Blick auf Aufgaben, Technikeinsatz und Zielgruppen anhand der aktuellen Studien- und Forschungslage unter Einbezug von Clusteranalysen am Datensatz der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung.

Die zunächst projektierte Bewertung verschiedener Berufsfelder entlang von fünf Task-Dimensionen: analytische, interaktive und manuelle Nicht-Routine-Tasks sowie kognitive und manuelle Routine-Tasks wie sie in der Forschung zu Lohnungleichheit, beruflicher Segmentierung des Arbeitsmarktes oder beruflichen Mobilitätsprozessen genutzt wird, erwies sich hinsichtlich einer Potenzialbewertung digitaler Technologien für die Arbeitsgestaltung als nicht zielführend. Daher wurde für den Tätigkeitsansatz eine stärkere inhaltliche Zuordnung gewählt. Verankert wurde die inhaltliche Ausrichtung der Tätigkeiten am Motiv der Wertschöpfung. Hier können die jeweiligen Wertschöpfungsgegenstände zur Einteilung der Tätigkeiten genutzt werden. Identifiziert wurden drei unterschiedliche Wertschöpfungsgegenstände mit spezifischen Tätigkeiten:

  1. Wertschöpfung durch Tätigkeiten an und mit physischen Objekten, wie sie im Bereich der Dienstleistungsarbeit z. B. in der Logistik oder auch im Objektschutz durch Sicherheitsdienste zu finden sind,
  2. Wertschöpfung durch den Umgang mit Informationen und Wissen sowie
  3. Wertschöpfung durch Tätigkeiten mit konkretem Bezug zum Menschen wie beim Pflegen und Heilen.

Diese inhaltliche Zuordnung der Tätigkeiten konnte anhand einer umfassenden Clusteranalyse auf Basis des BIBB/BAuA Datensatzes (2012) erfolgreich als Konzept bestätigt werden.

Zur Bestimmung des grundsätzlichen Potenzials digitaler Technologien für die Arbeitsgestaltung wurde die Ressourcen-Matrix digitaler Technologien (Fachgruppe 2.3) unter Einbindung der Technology Affordances and Constraints Theory (TACT) zunächst weiter ausgearbeitet. Der Angebotscharakter einer Technologie entsteht im Rahmen der TACT aus der Interaktion vorhandener dem Objekt inhärenter Eigenschaften und dem was von Nutzern zur Verwendung des Objektes wahrgenommen wird. Diese Interaktion determiniert, wie das Objekt (also auch jede als Arbeitsmittel eingesetzte Technologie) genutzt wird. Zur Potenzialanalyse digitaler Technologien erschien es jedoch nicht zielführend, auf der Mikroebene die Interaktion jeder möglichen Technologie in spezifischem Arbeitskontext für eine spezifische Aufgabe und eine konkrete Nutzergruppe zu untersuchen. Wie auch im Fall der Tätigkeiten wurden daher abstrahierte Kern-Affordances identifiziert, die dann für spezifische Tätigkeiten in Relation zu bestimmten Arbeitsbedingungen gesetzt werden können.

Als Überblick zu Forschung im Bereich der Dienstleistungen wurden aktuelle Projekte des BMBF zu Digitalisierung und Dienstleistung zusammengestellt und hinsichtlich ihres Tätigkeitsbezugs (soweit vorhanden) analysiert. Nachfolgend wurden für die weitere Betrachtung und Technik-Potenzialabschätzung erste Berufsfelder identifiziert, die exemplarisch für die gefundenen inhaltlichen Tätigkeitszuordnungen stehen und gleichzeitig auf Grund der dortigen Arbeitsbedingungen sowie der Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten eine entsprechende Relevanz aufweisen. Hier wurde zunächst ein Schwerpunkt auf objektbezogene sowie wissensbezogene Tätigkeiten in der Dienstleistungsarbeit gelegt.

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 2.3 "Human Factors, Ergonomie"

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