Europäischer Workshop "Light, health and shift work" am 13.10.2016 in Dortmund

Am 13. Oktober veranstaltete die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gemeinsam mit Public Health England (PHE) einen europäischen Workshop zum Thema "Licht, Gesundheit und Schichtarbeit". An dem Workshop nahmen 70 Wissenschaftler und Arbeitsschutzexperten aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Bulgarien teil, die mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten im Themenfeld Licht, Gesundheit und Schichtarbeit tätig sind.

Viele physiologische Prozesse im menschlichen Körper folgen dem zirkadianen Rhythmus von Tagesaktivität und Nachtruhe, verbunden mit dem natürlichen Muster von Tageslicht und Dunkelheit in der Nacht. Die Schichtarbeit, die diesen normalen zirkadianen Rhythmus stört, wird mit einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht, z. B. mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs. Seit der Entdeckung eines neuen, nicht-visuellen Fotorezeptors in der Netzhaut des Auges, der an der Steuerung physiologischer Prozesse beteiligt ist, wird der Einfluss des Lichts auf zirkadiane Rhythmen intensiv untersucht.

Um mögliche Zusammenhänge zwischen Gesundheitsrisiken und Schichtarbeit besser verstehen zu können, sind Feldstudien, die die 24-stündige persönliche Lichtexposition schichtarbeitender Beschäftigter messen, von großer Bedeutung. Neben dem BAuA-PHE-Kooperationsprojekt zur Ermittlung der tatsächlichen Lichtexposition von schichtarbeitenden Krankenschwestern wurden im Workshop weitere Feldstudien europäischer Forschungsgruppen vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei den Lichtexpositionsmessungen und der Interpretation der gemessenen Daten. Da in solchen Feldstudien auch die Chronotypen der Arbeitnehmer - ihr bevorzugtes Timing für Schlaf- und Wachtätigkeiten - eine wichtige Rolle spielen, wurden ebenfalls die Methoden zur Chronotypbestimmung in Feldstudien diskutiert.

Auf dem Workshop wurden zudem die Ergebnisse des BAuA-Arbeitszeitreports Deutschland 2016 in Bezug auf die Schichtarbeit/Nachtschichtarbeit vorgestellt und die Herausforderungen für epidemiologische Studien bei der Dateninterpretation hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Schichtarbeit und dem Auftreten chronischer Krankheiten diskutiert. Eine weitere BAuA-Studie zum Einfluss zirkadianer Rhythmen auf die Sicherheit bei der Arbeit wurde vorgestellt.

Im Folgenden stehen Ihnen ausgewählte Präsentationen der Veranstaltung in englischer Sprache zum Herunterladen zur Verfügung.

Flyer: Workshop "Light, health and shift work" am 13.10.2016 (PDF, 325 KB)

Night- and shiftwork in Germany (PDF, 453 KB)
Anne Marit Wöhrmann, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Relevance of chronotype and entrainment to shift work
Katharina Wulff, University of Oxford

Epidemiology and shift work - Chronobiological fallacies (PDF, 408 KB)
Thomas Erren, University of Cologne

Light measurements in the melanopsin age (PDF, 2 MB)
John O'Hagan, Public Health England (PHE)

Dosimetry - Making field studies comparable (PDF, 2 MB)
Luke Price, Public Health England (PHE)

Light exposure assessment of Danish indoor, outdoor and night-shift workers - Experiences from a field study (PDF, 2 MB)
Jakob Marktvart, Aalborg University, Copenhagen

Chronotype and light exposure analysis in German and UK shift-working nurses (PDF, 2 MB)
Ljiljana Udovicic (BAuA) / Luke Price (PHE)

Light measurements in an epidemiological field study
Sylvia Rabstein, Ruhr University, Bochum

Objective methods for estimating chronotype in the field (PDF, 2 MB)
Debra Skene, University of Surrey, Guildford

Influence of circadian rhythms on safety at work (PDF, 365 KB)
Jan Krüger, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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