Wirkung von Lärm am Arbeitsplatz auf das Herz-Kreislauf-System
Die Ergebnisse der hier aufgeführten tierexperiementellen Studien weisen eindeutig auf permanente lärmbedingte Veränderungen hin, vor allem im biochemischen und mikrozirkulatorischen Bereich. In humanexperimentellen Studien ist eine Reihe von akuten Reaktionen auf kurzzeitige Lärmbelästigungen nachgewiesen worden, wie Verengung der peripheren Gefäße, Veränderung der Herzfrequenz und des Blutdrucks oder biochemische Veränderungen. Die Effekte werden stark modifiziert durch die Charakteristik des Schallsignals, durch individuelle Momente, wie Einstellung zur Lärmquelle, persönliche Streßbewältigungsstrategien, gesundheitliche Voraussetzungen etc, und durch die Art der Tätigkeit, bei der eine Störung durch Lärm auftritt. Hinzu kommen Wechselwirkungen zwischen physiologischen und psychischen Reaktionen und der Leistungsfähigkeit. Es erweist sich als problematisch, diese Vielzahl der möglichen Einflußfaktoren in epidemiologischen Studien befriedigend zu erfassen und zu analysieren.
Nur die Betrachtung der Ergebnisse der experimentellen sowie der epidemiologischen Forschung in ihrer Gesamtheit läßt den Schluß zu, daß bestimmte Lärmexpositionen am Arbeitsplatz in Abhängigkeit von der Tätigkeit bei einzelnen Individuen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
Eine präzise Quantifizierung dieses Effektes ist derzeit noch nicht möglich.
Bibliografische Angaben
Titel: Wirkung von Lärm am Arbeitsplatz auf das Herz-Kreislauf-System.
1. Auflage.
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1995.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin: Literaturdokumentation
, Ld 2)
ISBN: 3-89429-915-0, Seiten: 108, Papier
vergriffen