Warnsignale arbeitsbedingter Gesundheitsrisiken

In der vorliegenden Schrift wird das in den USA entwickelte Konzept der "Warnsignale arbeitsbedingter Gesundheitsrisiken" vorgestellt. Es beinhaltet eine Aufstellung von Erkrankungen, die definitiv oder nur eingeschränkt mit bestimmten Agenzien, Berufen oder Industriezweigen in Verbindung gebracht werden können. Sie werden als arbeitsbedingte Indikatorkrankheiten bezeichnet. Ihr Auftreten ist als Signal dafür zu werten, daß verstärkt am Arbeitsplatz des betroffenen Patienten nach möglichen Ursachen gesucht werden sollte, um ggf. durch eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen weiteren Erkrankungen wirkungsvoll vorbeugen zu können. Die einzelnen Erkrankungen wurden den zugehörigen Agenzien, Berufen und Industriezweigen tabellarisch gegenübergestellt, um eine einfache und übersichtliche Handhabung zu ermöglichen. Die in der Originaltabelle verwendeten Krankheitsbezeichnungen und ICD-Codes sind in der Übersetzung teilweise modifiziert und entsprechen der vom Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit herausgegebenen deutschen Fassung (Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD), 9. Revision, Kohlhammer Verlag (1986).

Wie eine kürzlich erschienene Publikation zeigt (Zbl. Arbeitsmed. 36, 65-67 (1986)), ist es für Ärzte auch heute noch nicht selbstverständlich, bei bestimmten Erkrankungen die Ursache am Arbeitsplatz zu suchen. Die Tabelle der arbeitsbedingten Indikatorkrankheiten könnte ein geeignetes Hilfsmittel darstellen, um diese Aufgabe zu erleichtern. Voraussetzung dafür sind darüber hinaus ausreichende Kenntnisse über die berufliche Tätigkeit der jeweiligen Patienten. Im Vergleich zu den skandinavischen Ländern, zu den Vereinigten Staaten, zu Kanada und insbesondere zu Großbritannien, schienen in der Bundesrepublik noch große Schwierigkeiten zu bestehen, befriedigende Daten zur Berufsanamnese zu erhalten (Zbl. Arbeitsmed. 37, (1987), 255-257; Forschungsbericht 347, V der Bundesanstalt für Arbeitsschutz). Vielleicht liefert das vorliegende Konzept weitere Impulse in dieser Richtung, obwohl sich die Ausführungen des Textes auf das Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten beziehen. Aus unserer Sicht sollten unklare Fälle den Anstoß dazu geben, weitergehende epidemiologische/arbeitsmedizinische Studien zu initiieren, mit dem Ziel, fragliche Zusammenhänge abzuklären. Dieser Schritt kann letztendlich dazu führen, daß gefährdende Tätigkeiten erkannt und durch Verbesserungen am Arbeitsplatz weitere Erkrankungen verhindert werden. Die Schrift richtet sich folglich an erster Stelle an Überwachungsinstitutionen und Ärzte. Daneben kann die Tabelle selbst, oder eine weiterentwickelte Form als eine knappe Zusammenfassung der bisher als arbeitsbedingt erkannten Krankheiten angesehen werden.

Bibliografische Angaben

Titel:  Warnsignale arbeitsbedingter Gesundheitsrisiken. 

14. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1995. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz: Gefährliche Arbeitsstoffe , GA 31)

ISBN: 3-88314-845-8, Seiten: 48, Preis: 3,50 EUR, Papier

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