Maritimer Terror und Piraterie auf hoher See
In dieser Arbeit werden Gefährdungen, hervorgerufen durch Piraterie und Terrorismus aufgezeigt. Psychologische Voraussetzungen zur Gefahrenabwehr wurden analysiert. Grundlagen für Unterweisungs- und Trainingsprogramme zur Einbeziehung in ein geeignetes Sicherheitsmanagement nach ISPS-Code sind erarbeitet worden. Gewaltursachen, Wirkgrößen sowie deren Wirkungen auf technische Prozesse und Menschen wurden einer Analyse unterzogen, Motive von Tätern, Gefährdungen für die Schifffahrt aufgezeigt und allgemeine Empfehlungen für die Besatzungen abgeleitet. Zur zwingenden Lösung der anstehenden Probleme wurden statistische Analysen durchgeführt, Erfahrungen bei der Zertifizierung nach ISPS-Code und bei ISM/ISPS-Lehrgängen ausgewertet, Verantwortungen und Zuständigkeiten an Land, im Hafen und auf See untersucht, Grundsätze zu seewärtigen Grenzen eines Küstenstaates aufgezeigt. Die Analyse der Anforderungen von Schiffsbesatzungen in extremen Gefahrensituationen erfolgte über vergleichende Betrachtungen terroristischer und durch Piraterie hervorgerufene Gefährdungen, personeller/organisatorischer Quellen sowie der Ziele von Übergriffen und Gewaltanwendungen.
Auf der Basis der Anforderungen, der Beschreibung psychischer Prozesse und daraus resultierender Verhaltensmuster während der Übergriffe auf Schiffe wurden Konsequenzen zur Bewältigung der aufgezeigten zu erwartenden Probleme abgeleitet einschließlich deren Vorbereitung und Aufarbeitung.
Aus den ermittelten Schwachstellen wurden zwei Prioritäten abgeleitet:
- Zur besseren Bewältigung der anstehenden und zu erwartenden psychologischen Probleme bei An- und Übergriffen durch Terroristen/Piraten und zur Aufarbeitung von bewältigten Übergriffen muss Wissen vermittelt und Verhalten trainiert werden. Ein Konzept wird in der Arbeit vorgestellt und diskutiert. Für die Erweiterung der CBT "Menschliches Verhalten in Notsituationen" ist ein Konzept erarbeitet worden.
- Der ISPS-Code befasst sich ausschließlich mit Gefahren, welche von außen den Schiffsbetrieb bewusst und zielgerichtet stören, um maximalen Schaden zu erreichen. Die Wirkungen der Security-Bedrohungen können in der Folge zu Notfällen führen, wie sie innerhalb des normalen Schiffsbetriebes entstehen. Daraus schlussfolgernd sollte der ISM-Code, zur Schaffung eines ganzheitlichen "Safety - Security - Managements", Bestandteil des ISPS-Codes werden. Ein Konzept zur Erarbeitung eines integrierten Managements wird in der Arbeit vorgestellt und diskutiert.
Bibliografische Angaben
Titel: Maritimer Terror und Piraterie auf hoher See.
1. Auflage.
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2006.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht
, Fb 1065)
ISBN: 3-86509-453-8, Seiten: 182, Projektnummer: F 2002, Papier
vergriffen