Ein präventives Arbeitsschutzhandeln in Organisationen, wie z. B. privatwirtschaftlichen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, geht über die Orientierung an gesetzlichen Rahmenvorgaben und deren Mindestanforderungen hinaus und berücksichtigt insbesondere die Erkenntnis, dass die Qualität der zu erbringenden Waren und Dienstleistungen mit der Qualität der dazu benötigten Arbeitsprozesse korrespondiert und diese wiederum in hohem Maße von der Qualität der Arbeitsbedingungen bestimmt werden. In der Entwicklung zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft unter Begleitung eines sich stärker wandelten Verbraucherverhaltens ist die Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Erreichen von Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit.

Im vorliegenden Bericht wird das entwickelte und erprobte "Management-Instrument zur Bewertung der Qualität des Arbeitsschutzes im Unternehmen" beschrieben, das die aus den Arbeitsschutzvorschriften extrahierten "Kerndimensionen des Arbeitsschutzes" mit dem "EFQM-Modell für Excellence" der "European Foundation for Quality Management (EFQM)" verknüpft und eine vergleichende Bewertung von Organisationen unterschiedlicher Wirtschaftszweige und Betriebsgrößen ermöglicht.

Durch die an der "RADAR-Logik" des "EFQM-Modell für Excellence" orientierte Ermittlung von Ergebnis- und Befähigerkriterien in 16 privatwirtschaftlichen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen wurde sowohl der Umsetzungsstand des neuen Arbeitsschutzrechts als auch Stärken und Verbesserungspotentiale im Arbeitsschutzhandeln in den jeweiligen Organisationen beispielhaft aufgezeigt. Aus den gewonnenen Ergebnissen wurden systematische Handlungsansätze für die Träger des dualen Arbeitsschutzsystems abgeleitet.