Bestimmung des Emissionsschalldruckpegels am Arbeitsplatz mit Hilfe der Schallintensitätsmessung

Inhalt der hier vorgestellten Untersuchungen ist die Entwicklung eines auf Schallintensitätsmessungen beruhenden Meßverfahrens zur Bestimmung des Emissionsschalldruckpegels unter in situ - Bedingungen. Ein solches Intensitätsverfahren führt gegenüber anderen, auf Schalldruckmessung beruhenden Verfahren der ISO 11200 - Serie zu einer Reduzierung des Meßaufwandes, da hierbei keine Korrektur des Umgebungseinflusses erforderlich ist. Der Emissionsschalldruckpegel ist definiert als Schalldruckpegel im Freifeld über reflektierendem Boden, der bei dem hier untersuchten Verfahren durch den Pegel des Betrages des Schallintensitätsvektors angenähert wird. Dieser Wert kann durch verschiedene Meßprozeduren bestimmt werden. Bei einer dieser Methoden wird die räumliche Ausrichtung der Sonde am festen Punkt variiert bis der maximale Intensitätswert angezeigt wird. Dies muß dann allerdings für alle Frequenzbänder sowie für den A-Wert einzeln geschehen. Andere untersuchte Verfahren bestimmen den Betrag des Schallintensitätsvektors durch eine scannende Messung über eine kleine Fläche bzw. einen kleinen Würfel, die jeweils ihr Zentrum in der Arbeitsplatzposition haben. Darüber hinaus wird ein neues Verfahren vorgeschlagen, bei dem die 3 kartesischen Intensitätskomponenten sequentiell gemessen und daraus der Betrag des Schallintensitätsvektors berechnet wird. Dieses 3-Komponenten-Verfahren hat gegenüber den anderen klare Vorteile in der praktischen Handhabung. Insbesondere deshalb, da hiermit aus einem Satz gemessener kartesischer Intensitätskomponenten der Betrag des Intensitätsvektors für alle Frequenzbänder und den A-Wert ermittelt werden kann. Hauptziel der Untersuchung ist die Bestimmung und der Vergleich der Meßunsicherheiten der zuvor beschriebenen Intensitätsverfahren. Dazu wurden diese mit 3 unterschiedlichen Schallquellen jeweils an 13 Meßpositionen in 3 Meßumgebungen und für eine der Quellen in weiteren 5 Umgebungen (K3A-Werte bis 12,8 dB) getestet, wobei als Bezugswert des Emissionsschalldruckpegels der im reflektionsarmen Raum gemessene Schalldruckpegel diente. Der Vergleich zeigt sowohl in Bezug auf die systematischen wie zufälligen Meßabweichungen keine signifikanten Unterschiede der getesteten Verfahren untereinander. Die erzielten Meßabweichungen liegen im Bereich einer Klasse-2-Messung. Auf Grund der Vorteile in der praktischen Handhabung wird das 3-Komponenten-Verfahren für die Norm ISO 11205 empfohlen und wurde inzwischen international hierfür angenommen. Zusätzlich wurde das 3-Komponenten-Verfahren mit einer großen Vielfalt weiterer Kombinationen aus Schallquellen und Umgebungen einem Test unterzogen. Die Ergebnisse bestätigen die gute Anwendbarkeit der Methode in der Praxis.

Bibliografische Angaben

Titel:  Bestimmung des Emissionsschalldruckpegels am Arbeitsplatz mit Hilfe der Schallintensitätsmessung. 

Verfasst von:  Hübner, G.; Gerlach, A.

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2000. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht , Fb 892)

ISBN: 3-89701-554-4, Seiten: 152, Papier

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