Arbeitszeitstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland - Empirische Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel

Der Bericht enthält eine statistische Beschreibung solcher Arbeitszeitformen, die zur Entkoppelung von individuellen Arbeitszeiten und Betriebszeiten beitragen, und in der Regel. mit ungünstigen Arbeitszeitlagen und besonderen Belastungsmomenten für die Beschäftigten einhergehen. Im besonderen geht es um die betriebliche Verbreitung von Schicht- und Wochenendarbeit und deren Nutzungsintensitäten, gemessen an den Anteilen der jeweils betroffenen Beschäftigten. Die Datengrundlage stellen Befragungsergebnisse aus den Jahren 1993, 1996 und 1997 dar, die im IAB-Betriebspanel gewonnen wurden. Diese Repräsentativbefragung enthält neben anderen Themenschwerpunkten auch Grundinformationen über das Arbeitszeit- und Betriebszeitmanagement aus Sicht betrieblicher Entscheidungsträger. Aufgrund des Paneldesigns ist es möglich, bei einer Betrachtung der gleichen Betriebe im Zeitverlauf die betrieblichen Verhaltensänderungen von Ab- und Zuwanderungsbewegungen abzugrenzen. Die Dynamik von veränderter Nutzung der Arbeitszeitformen wird jenseits saldierter aufgezeigt. Somit wird neben einer Bestandsaufnahme der genannten Arbeitszeitformen im zeitlichen Vergleich den Bedeutungsverschiebungen und betrieblichen Entwicklungslinien des Arbeitszeitmanagements nachgegangen. Empirisch relevante Konstellationen in der Nutzung der Arbeitszeitformen und -lagen werden identifiziert. Ein Ergebnis der Längsschnittanalysen ist, dass sich hinter nur graduellen Veränderungen im zeitlichen Vergleich der Bestandsgrößen doch eine große Dynamik verbirgt: Auf Betriebsebene zeigt sich bei allen betrachteten Arbeitszeitformen eine erhebliche Austauschbewegung von in die Nutzung ein- bzw. aussteigenden Betrieben ("Drehtüreffekt"). Ein eindeutiger Trend ist dabei nur bei der Wochenendarbeit auszumachen. In der Beschäftigtenperspektive ist in den meisten Betrieben, welche die eine oder andere Arbeitszeitform nutzen, eine erhebliche Veränderung der jeweils einbezogenen Belegschaftsanteile im Zeitverlauf festzustellen. Auch hier kann insgesamt nicht von einer durchgängigen Aufwärtsbewegung gesprochen werden, da zwar viele Betriebe ihre Nutzungsintensitäten steigern, andere aber diese auch wieder zum Teil beträchtlich verringern ("Fahrstuhleffekt").

Bibliografische Angaben

Titel:  Arbeitszeitstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland - Empirische Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel. 

Verfasst von:  Düll, H.; Ellguth, P.

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1999. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht , Fb 871)

ISBN: 3-89701-457-2, Seiten: 160, Papier

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