Kosten-Nutzen-Analyse von Gesundheitsförderungsmaßnahmen
Der Bericht ist das Ergebnis des Forschungsvorhabens "Machbarkeitsuntersuchung zur Konzipierung einer Kosten-Nutzen-Analyse von Gesundheitsförderungsmaßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland". Dieses wurde im Herbst 1997 im Auftrag der Europäischen Kommission und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erarbeitet.
Die ökonomische Betrachtung gesundheitsfördernder Maßnahmen gewinnt in der Europäischen Union (EU) zunehmend an Interesse. Aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Sicht wird hier der Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Bundesrepublik Deutschland untersucht.
Neben dem grundlegenden Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Verbesserung der Gesundheitssituation, finden sich weitere Zielformulierungen der inner- und außerbetrieblichen Akteure und Interessenten. Aus Sicht des Arbeitgebers können Ziele wie z. B. Senkung des Krankenstandes und Steigerung der Produktivität und Qualität der Arbeit genannt werden, die auf die ökonomischen Interessen hindeuten. Die Frage nach dem Erfolg und der Wirtschaftlichkeit von betrieblicher Gesundheitsförderung wird betriebs- und volkswirtschaftlich durch Investitionsrechnungen bzw. Kosten-Nutzen-Untersuchungen zu beantworten versucht. Die diversen Wirtschaftlichkeitsanalysen sind ein- oder mehrdimensional zielgerichtet und behandeln daher insbesondere die Nutzenkomponenten mit unterschiedlicher Ausprägung.
Rein monetäre Betrachtungen, wie es die traditionellen Verfahren und die Kosten-Nutzen-Analyse vorsehen, scheinen auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung schnell an ihre Grenzen zu gelangen, da bei zu vielen Faktoren eine Erfassung in Geldeinheiten nicht möglich ist. Diese Schwierigkeit kann durch die Erfassung in physischen Größen und die Anwendung erweiterter Wirtschaftlichkeitsanalysen gelöst werden. Im Vorfeld einer Untersuchung müssen Voraussetzungen und Kriterien wie z. B. Ziele, Datenbereitstellung und Analysezeitraum festgelegt bzw. geschaffen werden. Auf betriebswirtschaftlicher Ebene ist durch das betriebliche Rechnungswesen - die Kosten- und Leistungsrechnung - die Voraussetzung geschaffen, zumindest die Kosten betrieblicher Gesundheitsförderungsmaßnahmen detailliert erfassen zu können. Die Nutzenermittlung und -messung erweist sich als schwieriger, da die Wirkungen betrieblicher Gesundheitsförderungsmaßnahmen nicht als Leistungen im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung verstanden werden. Die Festlegung von (Teil-)Zielen sollte daher die Aspekte der Kontrollier- und Überprüfbarkeit der Wirkungen entsprechender Maßnahmen direkt berücksichtigen.
Eine Abstimmung der sachlichen und zeitlichen Vorgaben, Anforderungen und Erwartungen des Managements mit den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Wirtschaftlichkeitsanalysen ist erforderlich und bestimmt im wesentlichen die "Machbarkeit" einer Kosten-Nutzen-Untersuchung.
Bibliografische Angaben
Titel: Kosten-Nutzen-Analyse von Gesundheitsförderungsmaßnahmen.
1. Auflage.
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1998.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht
, Fb 783)
ISBN: 3-89701-085-2, Seiten: 80, Papier
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