Rückenleiden und betrieblicher Krankenstand

Übergeordnetes Ziel der Untersuchung ist die Entwicklung und Erprobung von betriebs-epidemiologischen Berichtsroutinen, die den Werksärzten eines Großbetriebes Informationen über die Verbreitung relevanter Krankheitsbilder zur Verfügung stellen und damit die Planung und Durchführung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen unterstützen. Die Analysen beziehen sich auf die Krankheitsgruppe der Dorsopathien (Rückenleiden). Grundlage sind Routinedaten der VW Betriebskrankenkasse über die Versicherungszeiten und Arbeitsunfähigkeiten ihrer Versicherten im Werk Wolfsburg während des Zeitraums 1977 bis 1992 sowie Informationen der Volkswagen AG über die Zugehörigkeit jedes Versicherten zu betrieblichen Kostenstellen und Tätigkeitsgruppen während dieser Zeitspanne.

Die Untersuchung gliedert sich in eine querschnittlich angelegte Analyse der Daten des Jahres 1992 und in eine längsschnittliche Analyse, die sich bezüglich des allgemeinen Krankenstandes auf den Gesamtzeitraum 1977 bis 1992 und bezüglich der Dorsopathien auf den Zeitraum 1984 bis 1992 erstreckt.

Im Rahmen der Querschnittsanalyse wird für das Volkswagenwerk Wolfsburg ein Betriebsatlas Dorsopathien erstellt: Die Arbeitsunfähigkeiten werden als rohe und standardisierte Krankenstandswerte, gegliedert nach Kostenstellenbereichen, Tätigkeitsgruppen und Werkshallen dargestellt. Anschließend werden die Kostenstellenbereiche und Tätigkeitsgruppen vertiefend im Sinne von expositionsbezogenen Merkmalen untersucht. Mit Hilfe multivariater Regressionsmodelle wird geprüft, inwiefern sich die Zugehörigkeit zu einem Kostenstellenbereich und einer Tätigkeitsgruppe auf individueller Ebene auf die Dorsopathie-Morbidität der Beschäftigten auswirkt. Auf der Grundlage dieser Modellierung erfolgt eine Erweiterung des Betriebsatlas Dorsopathien um Informationen zu den Hintergründen des Dorsopathie-Krankenstandes.

In der längsschnittlichen Analyse werden zunächst verschiedene Hypothesen zur Erklärung der Krankenstandsunterschiede während des Beobachtungszeitraums untersucht. Dabei zeigt sich die Bedeutung von zeitlichen Variationen im Inanspruchnahmeverhalten. Anschließend wird auf der Ebene von Kostenstellen untersucht, ob sich im Vergleich der Jahre 1984 und 1992 Unterschiede in der Progression von Dorsopathien bei den durchgängig Beschäftigten nachweisen lassen.

Bibliografische Angaben

Titel:  Rückenleiden und betrieblicher Krankenstand. Eine Analyse des Krankenstandes aufgrund von Dorsopathien sowie betrieblicher Einflußfaktoren bei Beschäftigten des Volkswagenwerks Wolfsburg auf der Basis von Arbeitsunfähigkeitsdaten der VW-Betriebskrankenkasse

Verfasst von:  Häussler, B.; Nolting, H.-D.; Reschke, P.; Staffeldt, T.; Berneis, R.

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1996. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz: Forschungsbericht , Fb 740)

ISBN: 3-89429-697-6, Seiten: 272, Preis: 21,00 EUR, Papier

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