Krebsgefährdung bei Verwendung von Pechbitumen im Straßenbau (PT-AT)

Die Abscheidung partikelgebundener und gasförmiger polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAH) aus Luftproben läßt sich durch kombinierte Anwendung von Glasfaserfiltern mit nachgeschalteten Adsorptionsröhrchen erreichen. Dabei konnten anhand von n = 20 Referenzmaterialien Überführungsraten von ca. 80 - 105 % erzielt werden. Die Auswertung der aufgearbeiteten Proben erfolgte gaschromatographisch mit massenspezifischer Detektion.

Der Mittelwert der beim Einbau von Pechbitumen im Straßenbau insgesamt durchgeführten N = 250 einstündigen Messungen ergab 2,18 µg/m³ Benzo(a)pyren (BaP). 50 % sämtlicher Schichtmittelwerte der BaP-Konzentrationen überschritten 1 µg/m³, 35 % 2 µg/m³ und ca. 15 % 5 µg/m³. Als Extremwerte wurden insgesamt 22 µg/ BaP/m³ nachgewiesen. Demgegenüber ergaben die Untersuchungen bei Verarbeitung von reinem erdölstämmigen Bitumen als Bindemittel keinen Anhalt auf erhöhte PAH-Emissionen. Im Falle von BaP sind die ermittelten durchschnittlichen Luftkonzentrationen von 26 ng/m³ im relevanten Bereich der allgemeinen PAH-Belastung der Umwelt anzusiedeln.

Die neben den PAH beim Einbau von Pechbitumen in Bindemitteln und Luftproben zusätzlich bestimmten stickstoffhaltigen PAH lassen durch ihre synkanzerogene Wirkung eine gesteigerte Krebsgefährdung vermuten. Die gegenüber reiner Bitumen-Exposition um ca. den Faktor 25 höhere Hydroxypyren-Ausscheidung im Harn pechbitumenexponierter Arbeitnehmer unterstreicht den hohen PAH-Massenanteil in diesem Gefahrstoff.

Bibliografische Angaben

Titel:  Krebsgefährdung bei Verwendung von Pechbitumen im Straßenbau (PT-AT). 

Verfasst von:  U. Knecht, H.-J. Woitowitz

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1990. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz: Forschungsbericht , Fb 612)

ISBN: 3-88314-977-2, Seiten: 47, Preis: 7,00 EUR, Papier

vergriffen

Weitere Informationen