Arbeits- und Gesundheitssituation von Erwerbstätigen in der Einfacharbeit

Einfacharbeit umfasst Tätigkeiten, die keine formale Qualifikation voraussetzen. Diese Tätigkeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen belastenden Arbeitsanforderungen und hoher gesellschaftlicher Relevanz. Bislang ist der Forschungsstand lückenhaft, und es fehlt an spezifischen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Gesundheitssituation dieser Erwerbstätigengruppe. Im vorliegenden Bericht wird anhand verschiedener Datensätze beleuchtet, wer in Einfacharbeit tätig ist, welche Arbeitsanforderungen und -ressourcen vorzufinden sind, wie die Erwerbsverläufe bis hin zur Regelaltersgrenze der Beschäftigten aussehen und welche gesundheitlichen Konsequenzen mit Einfacharbeit einhergehen können. Der Bericht dient dazu, einen Status Quo über die hier aufgezählten Inhalte zu liefern, Forschungslücken zu identifizieren und zu schließen sowie Handlungsempfehlungen für die Arbeits- und Gesundheitssituation dieser Erwerbsgruppe darzulegen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Beschäftigte in der Einfacharbeit sowohl von körperlichen als auch psychischen Arbeitsanforderungen betroffen sind und zugleich wenige Arbeitsplatzressourcen zur Verfügung stehen. Außerdem sind im Vergleich zu anderen Erwerbgruppen die Erwerbsverläufe der Beschäftigten in der Einfacharbeit häufiger von Erwerbsunterbrechungen sowie von vorzeitigen Eintritten in die Altersrente geprägt. In verschiedenen Bereichen der Einfacharbeit kann eine Vielzahl arbeitsbezogener Anforderungen identifiziert werden, die gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Die Ergebnisse verdeutlichen eine durchschnittlich schlechtere sowie über den Erwerbsverlauf abnehmende subjektive Gesundheit.

Aus Perspektive des Arbeitsschutzes müssen zunächst die Problemlagen der Beschäftigten in der Einfacharbeit identifiziert und dementsprechend passgenaue Maßnahmen ergriffen werden. Zum einen geht es dabei um die Identifizierung und Reduzierung von Belastungen am Arbeitsplatz sowie der Bereitstellung von spezifischen Ressourcen, um die Gesundheit der Beschäftigten bis ins hohe Alter zu fördern und zu erhalten. Zum anderen können (Teil-)Qualifizierungen dazu beitragen, die Motivation aber auch die Beschäftigungsstabilität sowie Arbeitsmarktchancen zu erhöhen, sodass das Risiko von Erwerbsunterbrechungen minimiert wird. Diese sollten vor dem Hintergrund des drohenden Arbeits- bzw. Fachkräftemangels lebenslauforientiert und alter(n)sgerecht gestaltet werden. Der vorliegende Bericht zeigt allerdings auch, dass noch weitere Forschung nötig ist, um die Arbeits- und Gesundheitssituation der Beschäftigten in der Einfacharbeit zu verbessern.

Bibliografische Angaben

Titel:  Arbeits- und Gesundheitssituation von Erwerbstätigen in der Einfacharbeit. 

Verfasst von:  A. Kaboth, M. Lück, L. Hünefeld, V. Vegner

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2025.  Seiten: 41, Projektnummer: F 2518, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20250331

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ProjektnummerF 2518 StatusAbgeschlossenes Projekt Arbeits- und Gesundheitssituation von Erwerbstätigen in der Einfacharbeit (AuGEE)

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