Zusammenhang von digitaler Arbeitskommunikation und mentaler Gesundheit untersucht
Wie hängt digitale Kommunikation mit der mentalen Gesundheit von Beschäftigten zusammen? Dieser Frage ging die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gemeinsam mit Kolleginnen der Universität Bielefeld auf Basis von Daten von 4.815 Beschäftigten aus 160 Großbetrieben nach und hat die Ergebnisse nun in einem Kompaktbericht veröffentlicht.
- Datum 1. November 2024
E-Mails, Apps oder digitale Plattformen: Die digitale Kommunikation wird in der Interaktion in Arbeitsorganisationen immer wichtiger. Wie die Studie der Universität Bielefeld und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt, empfinden Beschäftigte einerseits hohe Flexibilitätsmöglichkeiten (zeit- und ortsunabhängiger Austausch) durch die digitale Kommunikation. Andererseits kann sie aber auch mit neuen Anforderungen wie ständiger Erreichbarkeit oder Überforderung einhergehen, die sich negativ auf das Wohlbefinden sowie die mentale Gesundheit von Beschäftigten auswirken können.
Diese Aspekte führen zu einem sogenannten "Flexibilitäsparadoxon", bei dem Beschäftigte sowohl hohe Flexibilität als auch hohe Anforderungen wahrnehmen. Positive und negative Folgen können also gemeinsam auftreten. Die Auswertungen zeigen jedoch auch, dass trotz der Zunahme digitaler Kommunikation der persönliche Austausch nach wie vor eine zentrale Rolle spielt.
Als Grundlage für die hier vorgestellten Ergebnisse diente die dritte Welle des Linked Employer-Employee Panels B3. Die Befragung von 4.815 Beschäftigten aus 160 Großbetrieben fand 2018/19 statt und beschreibt somit die Situation vor der SARS-CoV-2-Pandemie. Im Zuge der Pandemie und dem damit verbundenen Ausweitung von ortsflexibler Arbeit hat die digitale Kommunikation weiter deutlich zugenommen. Die Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und das Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt weiterer Forschung.