• Datum 14. September 2023

Lärm in der Arbeitsumgebung kann sich in vielfältiger Weise negativ auf Beschäftigte auswirken. Neben dem Lärm, der zu Gehörschäden führen kann (aurale Wirkung), spielen auch die nicht-gehörbezogenen Wirkungen von Lärm (extra-aurale Wirkung) eine wichtige Rolle für den Arbeitsschutz. Sie können psychische Belastungen wie Stress hervorrufen und dadurch mittel- und langfristig Gesundheitsgefährdungen verursachen. In Selbstauskünften deutete sich an, dass in Geräuschkulissen nur durch erhöhte Anstrengung eine ähnliche Aufgabenleistungen wie in ruhigen Arbeitsumgebungen erreicht werden konnte. 

Ein wissenschaftlicher Workshop mit Expertinnen und Experten befasste sich daher mit der Quantifizierung von kognitiver Beanspruchung durch physiologische und neurophysiologische Messverfahren zur Beanspruchungsmessung bei der Bearbeitung kognitiver Aufgaben unter Geräuschbedingungen. Die Fachbeiträge der Referentinnen und Referenten hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) nun in einem baua: Fokus veröffentlicht. In mehreren Workshop Sessions wurden aktuelle Erkenntnisse und geplante Forschungsarbeiten präsentiert und diskutiert. Dabei wurden die Verfahren mobile Elektroenzephalographie, Magnetoenzephalographie, funktionale Nahinfrarotspektroskopie, Pupillometrie, Hautleitfähigkeit, endokrinologische und Blickbewegungs-Analysen sowie Künstliche Intelligenz zur Integration von Sensordaten betrachtet. 

Der Workshop fand im Rahmen des Forschungsprojektes F2439 statt, welches die Wirkung von Hintergrundschall auf kognitive Leistungen bei der Arbeit untersucht. Das Projekt verfolgt das Ziel, Messgrößen zu erkunden, die sich zur Erfassung der Anstrengung während der Bearbeitung einer kognitiven Aufgabe unter Geräuschbedingungen eignen.