Ambulante Pflege ist nicht gleich ambulante Pflege
Arbeitsgestaltung muss verschiedene Rahmenbedingungen berücksichtigen
Unterschiedliche Trägerschaften, Betriebsgrößen und Spezialisierungen zeichnen ambulante Pflegedienste ebenso aus wie die verschiedenen Qualifikationen der Mitarbeitenden. Um die Arbeits- und Gesundheitssituation der Beschäftigten in diesem Pflegesektor zu verbessern, müssen daher die verschiedenen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.
Datum 10. Januar 2023
Ambulante Pflege ist ein bedeutsamer Bereich der Gesundheitsversorgung. Doch ambulante Pflege ist nicht gleich ambulante Pflege. So spielen unterschiedliche Rahmenbedingungen wie der Träger oder die Betriebsgröße eine wichtige Rolle. Hinzu kommen die vielfältigen Qualifikationen und persönlichen Hintergründe der Beschäftigten. Das Faktenblatt "Ambulante Pflege in Deutschland: vielfältig und facettenreich" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) präsentiert Ergebnisse aus einer bundesweiten Online-Befragung.
So gaben 48 Prozent der Befragten an, bei einem privaten Träger beschäftigt zu sein. 42 Prozent nannten eine frei-gemeinnützige Trägerschaft (30 Prozent bei einem kirchlichen) und zehn Prozent gaben an, bei einem öffentlichen bzw. kommunalen Träger zu arbeiten. Fast du Hälfte der Pflegedienste (46 Prozent) beschäftigen mehr als 30 Mitarbeitende. Bei 25 Prozent sind es zwischen elf und 20 Pflegende, bei zehn Prozent arbeiten weniger als zehn Beschäftigte.
Dabei kann ambulante Pflege sehr unterschiedlich aussehen. Die am häufigsten vertretenen ambulanten Pflegedienste (81 Prozent) sind Alten- und Krankenpflegedienste. Daneben gibt es Dienste, die sich auf die Versorgung von Menschen mit spezifischen Pflegebedarf, zum Beispiel Menschen in der letzten Lebensphase, spezialisiert haben. Während die Alten- und Krankenpflegedienste vor allem in privater und kirchlicher Trägerschaft sind, werden die spezialisierten Dienste größtenteils von privaten Trägern betrieben.
So unterschiedlich die Träger und Spezialisierungen der ambulanten Pflegedienste sind, so vielfältig sind auch die Qualifikationen der Beschäftigten. Leitungskräfte verfügen am häufigsten über eine Qualifikation als Gesundheits- und Krankenpflegerin und –pfleger oder haben einem Hochschulabschluss. Beschäftigte ohne Leitungsfunktion sind vor allem als Altenpflegerinnen und Altenpfleger tätig. Aufgrund der verschiedenen Merkmale hinsichtlich der Betriebe und der Beschäftigten ist es wichtig, Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation individuell zu gestalten. So erfordert und ermöglicht die häusliche Intensivpflege in 1:1-Betreuung andere Maßnahmen der Arbeitsgestaltung als die ambulante Pflege, die mehrere Personen auf "Touren" versorgt.