- Projektnummer: F 2312
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / Dr. Peter Ullsperger
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Demografischer Wandel und steigendes Renteneintrittsalter stellen Arbeitgeber und -nehmer vor wachsende Herausforderungen. An einer stetig wachsenden Zahl von Arbeitsplätzen wird eine hohe psychische Leistungsfähigkeit gefordert. Die sog. kognitive Reserve (cognitive reserve (CR); Stern, 2002) ist ein hypothetisches Konstrukt zur Erklärung interindividuell unterschiedlich starker Beeinträchtigungen kognitiver Funktionen angesichts vergleichbarer altersassoziierter und/oder pathologischer neurodegenerativer Veränderungen des Gehirns. Das Konzept CR verspricht durch lebenslange geistig stimulierende Lebensgestaltung einen kumulativen Aufbau von Resilienz gegenüber kognitiven Defiziten (inkl. demenzielle Erkrankungen). Die vorliegende Untersuchung trägt zum besseren Verständnis der Bedeutung der CR für den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit und der neuronalen Informationsverarbeitung im Erwerbsalter bei.
Für zwei Probandengruppen (insgesamt n=57) im mittleren und höheren Erwerbsalter (34-45 J. und 46-62 J.) wurden die literaturbasiert ausgewählten Komponenten der CR (Bildung, Beruf, Instrumentalunterricht, soziale und kognitive Freizeitaktivität, Bilingualismus) über Fragebögen erfasst und mittels einer hierarchischen Clusteranalyse eine Zwei-Cluster-Lösung ermittelt (geringe CR, hohe CR). Zu zwei Testzeitpunkten im Abstand von zwei Jahren bearbeiteten alle Probanden Aufgaben zu drei Domänen exekutiver Funktionen (Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität und Inhibitionskontrolle): Dabei wurde das Elektroenzephalogramm (EEG) registriert.