Effektmonitoring bei Schweißrauchbelastung

Im Rahmen von Untersuchungen zum Biomonitoring bei Schweißrauchbelastung (F 5136) (Plitzko et al., 2006) wurden auch ausgewählte immunologische Parameter untersucht. Anlass dazu waren die von verschiedenen Autoren beschriebenen entzündlichen Veränderungen nach Schweißrauchexposition (Borska et al., 2003; Kim et al., 2005). Das Untersuchungskollektiv bestand aus einer Gruppe von Werftschweißern (n=24), die keine auffälligen gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Lungenfunktionswerte zeigten und einer Kontrollgruppe, d. h. nicht Schweißrauch exponierter Personen des gleichen Betriebes. Analysiert wurde ein Differentialblutbild (Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten, Thrombozyten) und lösliche "Biomarker" im Serum (Clara-Zellenprotein (CC16), Neopterin und der Tumornekrose Faktor Rezeptor (TNF-R)). Die in beiden Gruppen analysierten Parameter wurden verglichen. Neben dem Einfluss der Schweißrauchexposition wurde auch der Einfluss einer chronischen Tabakrauchexposition untersucht.

Die Ergebnisse der hier durchgeführten Varianzanalysen sprechen weder für eine eindeutige Relation der untersuchten löslichen Biomarker zu chronischer Tabakrauchexposition noch zur Schweißrauchexposition. Auch die Untersuchung der löslichen Parameter im Wochenverlauf gab keinen eindeutigen Hinweis auf eine entzündliche Veränderung durch Schweißrauchexposition. In Übereinstimmung mit der Literatur zeigten sich Veränderungen in der Anzahl der Leukozyten nach chronischer Tabakrauchexposition. Auch konnte ein Zusammenhang zwischen Schweißrauchexposition und Zahl der Blutlymphozyten gezeigt werden, der Einfluss der Schweißrauchexposition auf die Zahl anderer Zellen im Blut war jedoch nicht signifikant. Möglicherweise gibt es eine kombinierte Wirkung des Tabakrauchs und der Schweißrauchexposition. Die relativ hohen Zellzahlen im Blut der Schweißer, die rauchen, könnte dafür ein Hinweis sein. Die Ergebnisse bestätigen das Auftreten systemischer Veränderungen nach inhalativer Belastung (Rauchen) und sprechen, bis auf die erhöhten Lymphozytenzahlen, nicht für entzündliche Veränderungen in der Gruppe der hier untersuchten Schweißer. Möglicherweise ist dieses Ergebnis eine Folge des "healthy worker effects", denn die untersuchten Schweißer waren schon lange in diesem Betrieb beschäftigt (70 % schon länger als 10 Jahre).

Bibliografische Angaben

Titel:  Effektmonitoring bei Schweißrauchbelastung. Analyse ausgewählter immunologischer Parameter im Blut von Schweißern und einer Kontrollgruppe

Verfasst von:  E.-M. Backé, J. Gartzke, S. Plitzko

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2006.  Seiten: 29, Projektnummer: F 2021, Papier, PDF-Datei

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