Sicher. Besser. Arbeiten: Innovationen und Beispiele für die Arbeit mit krebserzeugenden Gefahrstoffen gefunden
Beschäftigte vor krebserzeugenden Gefahrstoffen schützen, Innovationen fördern.
Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis (GSP) wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ausgelobt und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die die Geschäfte des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS) führt, organisiert. Er honoriert seit nunmehr 30 Jahren vorbildliche und wegweisende Aktivitäten zum Schutz vor Gefahrstoffen.
15. Deutscher Gefahrstoffschutzpreis - Gute Ideen zum Schutz vor krebserzeugenden Gefahrstoffen ausgezeichnet
Sicher. Besser. Arbeiten - 2024 im Fokus: Schutz vor krebserzeugenden Gefahrstoffen
Hier finden Sie Informationen zu den Preisträgern des Deutschen Gefahrstoffschutzpreises 2024.
Am 26. September 2024 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zum 15. Mal den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Gefahrstoffschutzpreis verliehen. Unter dem diesjährigen Motto "Sicher. Besser. Arbeiten - 2024 im Fokus: Schutz vor krebserzeugenden Gefahrstoffen" kürte eine unabhängige Fachjury verschiedener Interessengruppen den Preisträger in der Kategorie technische Lösung, Management und Schulung und belobigte einen Beitrag aus der Kategorie Schulung.
Die Generalzolldirektion in Bonn erhielt den Preis für ihren Beitrag "Identifikation schadstoffbelasteter Fracht- und Überseecontainer durch Einsatz des Gaswarnmessgeräts GDA-F".
Frau Jacqueline Tolg, Fachkraft für Arbeitssicherheit, erhielt eine Belobigung für ihren Beitrag: "Workshop 'Arbeiten mit Gefahrstoffen' - Heute schon die Rollen getauscht?".
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 18. Arbeitsschutzforums der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie in Stuttgart.
Preisträger
Die Generalzolldirektion als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen ist für die operative Steuerung der Zollverwaltung zuständig.
Die Messung von Gefahrstoffen in Import- / Überseecontainern mit Hilfe des Gaswarnmessgeräts GDA-F schützt Zöllnerinnen und Zöllner im täglichen Arbeitseinsatz unmittelbar vor einem Kontakt mit (lebens-) gefährlichen und krebserzeugenden Stoffen, die sich in der Atmosphäre des Containers befinden können. So können vor der eigentlichen "Öffnung zur Zollkontrolle" weitergehende Maßnahmen, beispielsweise Entgasung oder Belüftung, durchgeführt werden.
Ein dreitägiger Fachkundelehrgang mit Abschlussprüfung vermittelt das Wissen um die Bedienung des GDA-F sowie die Maßnahmen zur Behandlung der Container.
Da die meisten Container von Personen aus Privatunternehmen geöffnet werden, empfiehlt die Generalzolldirektion allen Unternehmen das niedrigschwellige Verfahren zu übernehmen. So kann der Arbeits- und Gesundheitsschutz im internationalen Warenverkehr flächendeckend verbessert werden.
Das Preisgeld von 10.000 Euro spendete die Generalzolldirektion der Stiftung Deutsche Krebshilfe.
Fotos und Videos
Belobigung
Eine Belobigung in der Kategorie "Schulung" erhielt Frau Jacqueline Tolg, Fachkraft für Arbeitssicherheit, für ihren Beitrag: "Workshop 'Arbeiten mit Gefahrstoffen' - Heute schon die Rollen getauscht?".
Beschäftigte nehmen regelmäßige Unterweisungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, beispielsweise zu KMR-Stoffen (krebserzeugenden, keimzellmutagenen und reproduktionstoxischen Stoffen), häufig als lästige Pflichtveranstaltungen wahr und schenken ihnen nur wenig Aufmerksamkeit. Dadurch sind sich viele Beschäftigte nicht der Risiken bewusst, denen sie sich aussetzen.
Das von ihr entwickelte Unterweisungskonzept sieht vor, dass Führungskräfte und Beschäftigte die Rollen tauschen: Beschäftigte belehren Führungskräfte über die Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen. So entwickeln sie ein besseres Verständnis für entsprechende Risiken und akzeptieren besser die festgelegten Schutzmaßnahmen sowie deren ständige Überprüfung. Die Beschäftigten nehmen an allen für sie relevanten Modulen teil und festigen durch Wiederholung ihr Wissen.
Die Unterweisung wird in Kleingruppen durchgeführt, um eine Umgebung für konstruktiven Austausch zu schaffen. Die Workshop-Leitung ergänzt oder korrigiert die Beschäftigten nicht. Durch den modularen Aufbau und die Kleingruppen wird die Unterweisung von einer regelmäßigen Pflichtveranstaltung zum stetigen Prozess.
Jury
Über die Vergabe des Preises hatte am 21.06.2024 eine unabhängige Jury entschieden, die sich wie folgt zusammensetzte:
Frau Dr. Adelheid NIESERT, Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Herr Prof. Dr. Thomas KUHLBUSCH (Moderator), Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Herr Thomas VON DER HEYDEN (Laudator), Institut für Arbeitsschutz - IFA
Frau Angela CRONE (Laudatorin), Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales
Frau Annika WÖRSDÖRFER, DGB Bundesvorstand
Herr Dr. Martin WIESKE, Wirtschaftsvereinigung Metalle e. V. (WV Metalle)
Rechtsweg
Im Zusammenhang mit der Teilnahme am Wettbewerb um den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Interviews
Im Downloadbereich finden Sie Interviews mit drei früheren Preisträgern.
Ansprechpartnerin
Judith kleine Balderhaar
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Gruppe 4.I.1 "Gefahrstoffe im Arbeitsschutz, Koordinierung CLP"
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Telefon: 0231 9071-2594 E-Mail: gefahrstoffschutzpreis@baua.bund.de