- Projektnummer: F 2526
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Die Digitalisierung verändert häufig Arbeitsumgebung und Aufgaben von Beschäftigten. Fortschrittliche Robotik sowie smarte Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind Teil dieser kontinuierlichen Veränderungen.
Moderne robotische Systeme können schon heute enge Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglichen und bei körperlichen Arbeitstätigkeiten unterstützen. Bei kognitiven Aufgaben werden häufig (smarte) IKT eingesetzt. Sowohl robotische Systeme als auch smarte IKT nutzen dabei oft komplexe Algorithmen sowie Elemente Künstlicher Intelligenz (Kl). Es stellt sich die Frage, welche Folgen das Arbeiten mit diesen Kl-basierten Systemen für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten haben kann. Gleichzeitig ist von Interesse, welche gesetzlichen Vorgaben, Strategien und Empfehlungen, zur Gewährleistung dessen, in Europa und auf nationaler Ebene bereits existieren oder geplant sind. Daher verfolgte das vorliegende Projekt die Ziele, den aktuellen Stand der europäischen Regelsetzung, Forschung und Praxis zu ermitteln und eine detaillierte Übersicht bereitzustellen.
Das Projekt wurde in drei Phasen bearbeitet. Im ersten Arbeitspaket wurde der aktuelle Forschungsstand zusammengefasst. Dies geschah über strukturierte Literaturrecherchen, eine Befragung der nationalen Kontaktstellen (Focal Points) der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), sowie Experteninterviews. Das zweite Arbeitspaket konzentrierte sich auf Feldforschung zur Implementierung und Auswirkung Kl-basierter Systeme, wie fortschrittliche robotische Systeme und smarte IKT, am Arbeitsplatz. Das letzte Arbeitspaket befasste sich mit der Organisation, Durchführung und Auswertung eines Expertenseminars. Die Ergebnisse des Projekts fließen künftig in die Arbeit der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ein. Dies geschieht unteranderem als Schwerpunkt in der neuen Kampagne 2023-2025 – "Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung". Im Rahmen des Projekts konnten Chancen und Risiken für den Einsatz von fortschrittlicher Robotik und KI-basierten Systemen, wie auch Handlungsbedarfe und -empfehlungen für Akteurinnen und Akteure des Arbeitsschutzes aus einer europäischen Perspektive generiert werden. Diese Erkenntnisse sind in vier Berichten, vier Zusammenfassungsberichten, acht Kurzdossiers, elf Fallbeispielen, sowie fünf Fallbeschreibungen veröffentlicht worden und sind über die Webseiten der EU-OSHA oder BAuA frei verfügbar. Im Rahmen des Projekts arbeiteten die BAuA, die University of Leicester, die University of Essex und Milieu Consulting SPRL zusammen. Die BAuA übernahm neben leitenden forschenden Tätigkeiten in allen Arbeitspaketen auch die Koordination des gemeinsamen Vorhabens. Das Projekt wurde finanziert durch die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA).